Turnerballkopfdamenspende
RUPERTINUM / ZIRKUSWELTEN
22/01/10 Der Tiger ist gebändigt. Aber die Elefanten stehen Kopf. Auf der ersten Etage der Schau „Zirkuswelten. Menschen, Tiere, Sensationen“ hängen die Bilder ordentlich an der Wand. Auf der zweiten Etage darf zugepackt und mitgespielt werden. Bis 2. Mai.Von Heidemarie Klabacher
„Schaff ich es, oder schaff ich es nicht“ heißt der Seiltänzer von Thomas Rainer: Zirkus, Bild des Lebens. Den filigranen Artisten dürfen die Kinder künftig selber auf seine wackelige Bahn bringen. Der überdimensionale Stoff-Tiger von Kristiane Petersmann macht grad Pause und lädt zum Dazukuscheln ein. Ausgeruht kann man dann die Kraftmeier-Gruppe von Oliver Gogl einen Stock tiefer selber zusammenstecken und zu immer kühneren Kraftakten herausfordern.
Zum dritten Mal präsentiert das Museum der Moderne Rupertinum eine Ausstellung speziell für Kinder und Familien. Nach Pippi Langstrumpf (2006) und Alice im Wunderland (2007) geht es heuer um Zirkus. Man wolle dabei wieder "Dinge für Kinder präsentieren aber nicht kindisch werden".
An den Wänden hängen daher auch ordentlich aufgereiht Zirkusbilder von Paul Flora, Eduard Bäumer, Kurt Moldovan und Christian Rohlfs aus Sammlungsbestand. Im Atelierraum kann gespielt, gelesen und gezeichnet werden.
Die Kunstwerke zum Angreifen, Draufherumklettern (im Hof stehen zwei spielplatztaugliche Objekte) und Umgruppieren haben sich sechs Studenten der Werkerziehung am Mozarteum ausgedacht. Dazwischen zeigen junge österreichische zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler wie Luisa Kasalicky, Beatrice Dreux, Joe Wagner, Michael Horsky, Gernot Fischer oder Siegfried Zaworka ihre Visionen von Zirkus.
Und die sind manchmal recht unheimlich. Dem Affen auf dem Gocart mit dem listig-fiesen Blick (Siegfried Zaworka) möchte man nicht ohne seinem Wärter begegnen. Den Titel "Turnerballkopfdamenspende" haben wir uns von den tanzenden Elefanten von Joe Wagner ausgeliehen.