"Gipfeltreffen der Moderne"
MUSEUM DER MODERNE / BILANZ UND VORSCHAU
21/01/10 Ein Plus von 10.000 Besuchern (insgesamt über 117.000), also ein Zuwachs von 8,5 Prozent: Das ist eine erfreuliche Vorjahres-Bilanz fürs Museum der Moderne.Mit einem "Gipfeltreffen der Moderne" eröffnet man im Mönchsbergmuseum den diesjährigen Ausstellungsreigen, und das ist nicht zuviel gesagt: Das Kunstmuseum Winterthur verfügt über eine höchst ansehnliche Sammlung, aus der man sich für diese Schau (27.2. bis 30.5.) bedient. Die erste große Präsentation im Rupertinum (ab 30.1.) gilt Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden von Wilhelm Thöny.
Die größeren Ausstellungsvorhaben im Mönchsbergmuseum: "Albtraum und Befreiung" ist Titel einer über die Sommermonate präsentierten Werkschau Max Ernst (aus der Sammlung Würth). Ebenfalls ein hübscher Akzent im Sommer: "Press Art". Das in Zürich lebende Sammler-Ehepaar Annette und Peter Nobel hat sich zwanzig Jahre lang auf die gedruckten Massenmedien konzentriert. In "Press Art" geht es um die Wechselwirkung zwischen geschriebenem Wort und Bildender Kunst.
Im Herbst kommen "Menschenbilder" aus eigenen Beständen in den Blickpunkt. Die Ausstellung wird Gemälde ebenso wie Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen umfassen und so die ganze Breite an Bildmedien spiegeln. Und noch ein Herbst-Akzent aus den eigenen Depots: "Im Blätterrausch" wird eine Schau mit Zeichnungen und Aquarellen heißen - diesem Bereich ist der dann zu veröffentlichende zweite Sammlungsband des MdM gewidmet.
Die Sommerausstellung im Rupertinum gilt Daniel Richter. Damit schafft man wieder einen starken Berührungspunkt zu den Festspielen: Richter hat ja 2008 Béla Bartóks Oper "Herzog Blaubarts Burg" ausgestattet, und heuer ist er für das Bühnenbild von Alban Bergs "Lulu" unter Vertrag. In der Ausstellung sollen neben kleinformatigen Arbeiten der jüngsten Zeit auch Werke gezeigt werden, die im Zuge dieser Theaterarbeit entstehen.
Im Zusammenhang mit der umfassenden Ausstellung "Das große Welttheater" zum 90-Jahre-Jubiläum der Salzburger Festspiele und der damit verbundenen Themen-Enzyklopädie werde das Museum der Moderne mit seinen Ausstellungen die Stelle von "M wie Moderne" einnehmen, erklärt Toni Stooss. In den Räumen des MdM Rupertinum wird es deshalb neben der Richter-Ausstellung auch einen historischen Rückblick über Bühnenbilder und Projekte mit bildenden Künstlern bei den Salzburger Festspielen geben.
In der Kunstvermittlung hat man mit einer Vielzahl von Programmen insgesamt 10.566 Personen erreicht und in beiden Häusern 4.313 Schülerinnen und Schüler betreut. Bewährt hat sich das Engagement des Museums auch bei speziellen Jugendveranstaltungen wie beispielsweise "MiniSalzburg" oder "Movida". "Zirkuswelten" heißt die ab dem kommenden Wochenende im Rupertinum speziell für Kinder und Jugendliche "maßgeschneiderte" Ausstellung.
Auch das MdM trifft die Sparkeule: Aus budgetären Gründen wird die längst fällige Erweiterung des Depots um mindestens zwei Jahre verschoben, hieß es in einem Pressegespräch mit dem zuständigen LHStv. Wilfried Haslauer am Donnerstag (21.1.). (MdM/LK/dpk)