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Wunderkunst zum Anschauen und zum Anhören

DOMQUARTIER / VORHABEN 2018

23/01/18 Mit der Sammlung Würth verbindet man eher klassische Moderne und Gegenwartskunst. Der Industrielle, Kunstsammler und Mäzens Reinhold Würth hat aber auch eine Kunstkammer eingerichtet, aus der sich das Domquartier heuer bedienen wird: „Wunderkunst“ heißt die Schau ab 18. Mai.

Vor allem Werke des 17. Jahrhunderts werden da zu sehen sein, etwa Pokale und Trinkgefäße aus kostbarem Material und Schnitzereien aus Elfenbein, Alabaster und Buchsbaum von den besten Meistern ihrer Zeit wie Leonhard Kern, Georg Petel und Matthias Steinl. Solche mit höchster Kunstfertigkeit hergestellten Objekte dienten einst der fürstlichen Repräsentation – die heutige „Kunst- und Wunderkammer“ ist im DomQuartier ja ein anschauliches Beispiel. Die Kunstkammern, die in Europa ab dem 16. Jahrhundert entstanden, werden gerne als Urformen des Museums angesehen. Es wurde gesammelt, was kostbar und interessant war. Im kommenden Sommer wird man sich also auch im Nordoratorium über derartige Schau- und Prachtstücke wundern dürfen.

Die Schau „Geheimnisse der Malerei. Wie die Bilder gemacht wurden“ (8. Juni bis 29. November) veranschaulicht den Entstehungsprozess von Kunstwerken, den Umgang der Meister mit Bildträgern, Pigmenten, Bindemittel, Malwerkzeugen u.ä. anhand ausgewählter Gemälde aus dem Bestand der Residenzgalerie.

Vor 350 Jahren, am 30. Juli 1668, wurde Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg (1622-1687) zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählt. Die Ausstellung ab 18. Oktober im Nordoratorium ist die erste über ihn und stellt den Menschen, Politiker, Kunstmäzen und Erzbischof in den Mittelpunkt. Protestantenvertreibung und Hexenverfolgung überschatteten seine Regierung, bedeutend aber waren seine Leistungen in kultureller Hinsicht: Er förderte die Benediktineruniversität, gründete die Hofbibliothek („Max-Gandolph-Bibliothek“) und das Stift Seekirchen und ließ die Wallfahrtskirche Maria Plain sowie in seiner Residenzstadt die Kajetaner- und Erhardkirche errichten. Schon damals wurde Salzburg mit Rom verglichen. Er holte Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Muffat an seinen Hof und machte Salzburg damit zu einem europäischen Zentrum der Barockmusik.

Als erstes österreichisches Museum hat die Residenzgalerie Salzburg bereits im Jahr 2007 eine vollständige Rückseitendokumentation der während des Zweiten Weltkrieges für die „Salzburger Landesgalerie“ erworbenen Kunstwerke vorgelegt. Die Publikation wurde weltweit an Institutionen geschickt, die sich mit Provenienz-Forschung befassen, etwa an die Simon Wiesenthal-Zentren in Wien und Los Angeles, auch an die Israelitischen Kultusgemeinde in Wien und Salzburg. Ab März wird man diese Dokumentation auch auf der Website der Residenzgalerie abrufen können.

Das DomQuartier Salzburg zählt seit seiner Eröffnung im Mai 2014 konstant rund 125.000 Besucher im Jahr. Elisabeth Resmann, Geschäftsführerin des DomQuartiers: „Wichtig ist uns, das DomQuartier mit zielgruppenorientierten Rahmenprogrammen lebendig und spannend zu vermitteln und den Kindern auch eine aktive Rolle einzuräumen.“ Entsprechend viel hält man sich fürs museumspädagogische Angebot zugute. Ein neues Workshop-Format ist beispielsweise der „Kids-Kreativ-Club“, jeden Donnerstag Nachmittag im Kunstlabor des DomQuartiers.

Fürs Musik-Rahmenprogramm kooperiert man sowohl mit dem Landestheater als auch mit der Universität Mozarteum. „Nachts im Museum“, eine Produktion des Landestheaters, lädt zu einer Entdeckungsreise durch die Salzburger Musikgeschichte in die Prunkräume der Residenz. Man vermutet ja, dass hier eine der ersten Opernaufführungen nördlich der Alpen stattgefunden hat – Claudio Monteverdis „L’Orfeo“. Der Rittersaal ist der Uraufführungsort von Wolfgang Amadeus Mozarts Frühwerk „Il re pastore“, und auch Michael Haydn Singspiel „Der Bassgeiger zu Wörgl“ gehört hierher.

Ein „Barockfest“ in Kooperation mit der Salzburger Bachgesellschaft und der Universität Mozarteum wird schon zum dritten Mal stattfinden (am 1. Juli), und das ersetzt ganz offiziell die Barocknacht der Universuität Mozarteum, in der immer die Expertise in Sachen Alter Musik herausgestellt wurde. Passt also gut ins DomQuartier und seine Räumlichkeiten. (DomQuartier/dpk-krie)

www.domquartier.at
Bilder: Sammlung Würth (2) / DomQuartier (1)

 

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