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Das Absurde auf die Spitze getrieben

 

KÜNSTLERHAUS / BEDWYR WILLIAMS, BEA McMAHON

03/10/14 Installationen von Bedwyr Williams /Wales) und Bea McMahon (Irland) sind im Salzburger Kunstverein: Gesellschaftskritik und schwarzer Humor.

Von Werner Thuswaldner

Der Fantasievorrat des walisischen Künstlers Bedwyr Williams scheint unerschöpflich zu sein. Er gastiert jetzt mit drei Projekten im Salzburger Künstlerhaus. Es ist mühsam zu beschreiben, was er treibt. Vieles wird sich spontan erschließen. Am besten ist es, sich seinen Arbeiten ohne vorheriges eingehendes Studium seiner theoretischen Grundlagen auszusetzen. Das ist auf alle Fälle ein sinnliches Erlebnis.

Am meisten Aufwand hat er für seine Installation „Echt“ getrieben. Da führt er in einer Horror Picture Show eine Gesellschaft mit all ihren Ritualen vor, die sich im Endstadium ihrer Auflösung befindet. Die Mitglieder dieser Gesellschaft erscheinen als groteskes Völkchen, lauter bizarre Figuren, die sich bizarren Unterhaltungen hingeben. Zu erleben ist eine pittoreske Apokalypse. Man könnte glauben, dass sie ernst gemeint ist, wenn sie nicht zugleich so spaßig wäre.

Die Installation hat sich an verschiedenen Orten in Wales und Irland weiterentwickelt und nun in Salzburg angeblich ihren Endzustand erreicht. Es ist aber kaum zu glauben, dass Bedwyr Williams nichts mehr dazu einfällt.

In Salzburg entstand während des Sommers ein anderes Video, das zeigt, wie sich Bedwyr Williams von einem starken Mann durch die Tunnel der Mönchsberggarage tragen lässt. Das ist schön anzuschauen und entspannt. Eine dritte Installation ist einem Nobelhotel gewidmet, das einst im Ort seiner Kindheit stand – unzugänglich für Normalbürger. Das beflügelte die Fantasie eines Halbwüchsigen, der dort nicht hinein dürfte, umso mehr. Das auch noch später, als das Hotel bereits zugrunde gegangen war.

Im Kabinett des Kunstvereins hat sich die irische Künstlerin McMahon mit ihrer Installation Cover eingerichtet. Hier geht es im weitesten Sinn um das „Recht“. Geboten wird aber nicht etwa ein juristisches Seminar, sondern eine mystische Situation, bestimmt durch diffuses Licht, ein Video, sowie einem Tisch mit Sessel und einer Lampe, ein Ensemble, das eine Verhörsituation suggeriert. Wenig vertrauenswürdig erscheint der Teppich, weil er an verschiedenen Stellen aufgewölbt ist und darunter nichts Gutes vermuten lässt.

Am Samstag, 4. Oktober, findet um 16.30 Uhr in der Ringgalerie eine Performance und um 17 Uhr ein Gespräch mit Bedwyr Williams und Bea McMahon statt.
Die Ausstellungen sind bis 30.11. zu sehen - www.salzburger-kunstverein.at
Bilder: Salzburger Kunstverein / Bedwyr Williams (2); Céline Volonterio (1)

 

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