Schwarz-weiß und fröhlich bunt
GALERIE IM TRAKLHAUS / FAISTAUER-PREISTRÄGER 2011
09/03/12 Der Faistauer-Preis, der Salzburger Landespreis für Malerei, ging 2011 an Tobias Pils. Isa Schmidlehner und Clemens Wolf erhielten Anerkennungspreise. In der Galerie im Traklhaus werden aktuelle Arbeiten der drei Künstler präsentiert.
Von Heidemarie Klabacher
Tobias Pils kommt „von der Zeichnung“: Das sieht man seinen Landschaften an. Bleistiftzeichnungen scheinen es zu sein, grau in grau – und zugleich voll Farbe und Tiefe. Der Faistauer-Ppreisträger 2011 wurde 1971 in Linz geboren. Er lebt und arbeitet in Wien, wo er von 1990 bis 1994 an der Akademie der Bildenden Künste studierte und 1994 gleich den Otto Mauer Preis erhielt. Zuletzt ausgestellt hat Tobias 2011 in der Jack Hanley Gallery in New York, 2010 im Rezan Has Museum in Istanbul oder 2009 im Gironcoli Museum in St. Johann bei Herberstein.
Die zurückhaltenden Arbeiten von Tobias Pils, in denen die Natur dominiert und nur bei genauer Betrachtung gelegentlich ein Lebewesen zu entdecken ist, stehen im Traklhaus in reizvollem Kontrast zu Isa Schmidlehners bunten farbintensiven Malereien, die mit Zitaten aus der Kunstgeschichte zu spielen scheinen. Geburten Jesu meint man da zu sehen oder eine lesende Maria, wie in einer überdimensionalen Miniatur aus der Buchmalerei. Aber auch Licht durchflutete Zimmer, wie sie der Impressionismus hervorgebracht hat.
Zäune, Absperrungen, Begrenzungen sind dagegen das Motiv von Clemens Wolf: Seine Bilder entstehen in einer Kombination aus Öl- und Schablonentechnik.
Sie „zeigen eine Welt der Vergänglichkeit, Fabriken, die einst ein Ort der Produktion und des Fortschritts waren, sind jetzt Symbole für Schließung und Verfall geworden“. Dichtes Gitter- oder Maschenwerk, dahinter – zu sehen oder auch nur zu ahnen - industrielle Ruinen, Wildwuchs oder weitere Zäune. Auch er arbeitet, wie Tobias Pils, monochrom: Viele Bilder gehören paarweise zusammen, wie Positiv und Negativ. Tatsächlich basieren die Malereien von Clemens Wolf auf Fotos und bestechen mit ihrer abstrakten Distanz zum quasi emotionalen Inhalt, der von der Vergeblichkeit erzählt.
Die drei Räume der Galerie im Traklhaus gelten je einem der drei Künstler allein, im Studio sind Werke aller drei Preisträger zu sehen. Der Salzburger Landespreis für Malerei wurde nach dem Künstler Anton Faistauer benannt. Anlässlich des 125. Geburtstages wird die Ausstellung ab 3. Juni in der Raiba in Faistauers Heimatgemeinde Maishofen gezeigt.