K.I.T.T. sucht eine Parklücke
GALERIE 5020 / KINDERLANDSCHAFT
12/12/11 Als DrehPunktKultur kürzlich in die Galerie 5020 hinein schneite, war der Maler Walter Steinacher gerade selbst am Werk – beschäftigt mit einem seiner „Autobilder“. Verbunden ist deren Präsentation mit einem Schulprojekt. Kinder bemalten die Studiowände.
Von Reinhard Kriechbaum
Wenn einem die Stadtkulisse vertraut vorkommt in den „Autobildern“ von Walter Steinacher, wundert das nicht. Es sind Stadt-Veduten. Das Bild, an dem der Künstler jüngst gerade arbeitete, zeigt die Gstättengasse. Es herrscht akute Parkplatznot, sodass manche Autos – das ist die surrealistische Komponente dieser sonst durch und durch gegenständlichen Bilder – vom Luftraum Besitz ergreifen.
Hat sich Knigth Rider’s sprechender Wagen K.I.T.T. auf die Suche nach einem Parkplatz gemacht, stehen die Zeichen aus der Perspektive von oben günstiger? Walter Steinacher, der in Wien und Salzburg lebt, erlebt wohl in beiden Stätten, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmer manchmal nicht die rücksichtsvollsten sind. „Ich und mein Auto gegen den Rest der Welt“, sei für ihn ein Thema, sagt Steinacher. Mit Knight Rider, K.I.T.T. und deren ritterlichen Feldzug für Gerechtigkeit haben diese Bilder also nichts zu tun.
Originell die Präsentationsform: Die gut quadratmetergroßen Arbeiten hängen nicht an, sonder rund zwanzig Zentimeter vor den Studio-Wänden. Die sind über und über bemalt worden. Unter Anleitung von Walter Steinacher haben Volksschulkinder munter drauflos gewerkt. Schneemänner und Nikolause, Burgen und Tannenbäume und so weiter. Er habe keine Themenvorgaben gestellt, so Walter Steinacher, sondern habe die Kinder zur Gemeinsamkeit, zum Aufeinander-Eingehen animiert. Und genau das mache jetzt die Spannung aus: das Ergebnis eines gemeinschaftlichen und, wie man annehmen darf, fröhlichen Malprozesses, dessen Ergebnisse zum Teil abgedeckt, „überblendet“ sind von den Bildern des Künstlers, die uns auf die Folgen der Auto-Egomanie aufmerksam machen wollen.
