Die Weltkunst kommt nach Salzburg
SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST
13/07/11 Wie Hildegund Amanshauser, Leiterin der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst, erklärt, hat man den Ehrgeiz, einen Spagat zu schaffen: Die Sommerakademie will eine niederschwellige Einrichtung sein, zugleich aber hohes internationales Niveau anstreben.
Von Werner Thuswaldner
Kommenden Montag (18.7.) beginnt die Sommerakademie. Heute, Mittwoch, informierte Hildegund Amanshauser über das Programm, das sich bis zum 26. August in die Kurse für die Kunststudierenden einerseits und ein dichtes Veranstaltungsangebot andrerseits gliedert. „Betriebsstandorte“ sind die Festung Hohensalzburg, die Perner-Insel in Hallein und der Marmorbruch in Fürstenbrunn für das Steinbildhauersymposion. Dazu kommen die vielen Orte in der Stadt Salzburg, an denen die Sommerakademie verschiedene Aktivitäten, wie Vorträge, Ausstellungen, spezielle Exkursionen und ein Symposion, entfaltet.
Der Spagat zwischen niederschwelligem Zugang und hohem internationalen Niveau: Eine Gruppe von Teilnehmern an den Kursen bereitet sich auf ein Studium an einer Kunstuniversität vor, eine andere Gruppe besteht aus fortgeschrittenen Kunststudenten, junge Künstler und ältere Teilnehmer verfolgen individuelle Studienziele. Es gehe darum, so sagt Hildegund Amanshauser, Ausgewogenheit zwischen diesen Gruppen zu erreichen.
Es werden an die dreihundert Studierende erwartet. Unter ihnen gibt es über siebzig, die durch ein Stipendium unterstützt werden. Voriges Jahr hatten sich rund dreihundert Studierende um ein Stipendium beworben.
Das Budget der Sommerakademie beträgt 840.000 Euro, es gibt Subventionen von Stadt und Land Salzburg sowie Beiträge von Sponsoren. Zwei Drittel der Lehrenden wurden für diesen Sommer neu berufen. Es werden die traditionellen Sparten, Malerei, Zeichnung, Tonplastik, Druckgrafik, angeboten, darüber hinaus aber auch eine Reihe von Kursen, die Grenzbereichen der Kunst gewidmet sind, Disziplinen, die in keine Schublade passen. Neu ist ein Kurs, in dem man das Kuratieren einer Ausstellung erlernen kann. Die Zahl der Anmeldungen dafür übertraf bei weitem die Aufnahmemöglichkeiten.
Außer den Vorträgen gibt es die Reihe der „Mittagsgespräche“, in denen die Leiter der verschiedenen Klassen sich äußern, ferner Besuche verschiedener Salzburger Galerien und Kontakte mit Salzburger Sammlern.
Am 29. und 30. Juli findet im Künstlerhaus ein Symposion statt, das Antworten auf die weitgespannte Frage: „Was ist Kunst?“ suchen wird. Das Konzept dafür geht von der Tatsache aus, dass es Globalisierung nicht bloß im Bereich der Wirtschaft, sondern auch in der Kunst gibt. Dominant ist, global gesehen, nicht mehr die Kunst in der westlichen Welt, die Kunst hat inzwischen viele Zentren. Erörtert soll werden, wie sie sich in gesellschaftliche Prozesse einmischt und welche Positionen sie zu den großen Weltproblemen bezieht. Die Vortragenden und Diskutanten dieses in englischer Sprache veranstalteten Symposions sind ausgewiesene, international anerkannte Experten. Jeweils am 5. August und am 26. August gibt es Tage der offenen Tür.