Der blinde Teddybär ist ein Spion!
HALLEIN / SCHMIEDE 2010 / „FACECATCHER“
24/09/10 Christian Veit, ein Medienkünstler aus Innsbruck, denkt über das (unerwünschte?) Daten-Sammeln von Unternehmen wie Google oder Facebook nach. Bei der Schmiede 2010, die morgen Samstag (25.9.) zu Ende geht, ist ein vermeintlicher harmloser Teddybär ein Daten-Spion.
Christian Veits Arbeit kann stellvertretend als Antwort auf die Diskussionen zum Datenschutz und Datensammlern wie Google und Facebook verstanden werden. Der Softwareentwickler und Autodidakt sieht im unreflektierten Umgang mit Sozialen Netzwerken wie Facebook und Co vor allem die Gefahr der "freiwilligen Überwachung".
Veit versinnbildlicht seinen Datensammler als kleinen, niedlichen Teddybären. Augen hat er keine, aber mit eingebauter Kamera nimmt er Informationen über die Besucher auf. Am stark frequentierten Eingang der Schmiede erhalten die Gäste dann einen Hinweis über die Datensammlung, ähnlich wie es Soziale Netzwerke in ihren AGBs tun. Während der Teddybär freudig in die Hände klatscht und die Daten nach seinen Vorlieben verknüpft, weiß der Besucher schon nicht mehr, was mit seinen Daten passiert.
Dem Besucher bleibt nur der Anblick einer schwarzen Box. Sie symbolisiert die Ungewissheit für den Internetnutzer während der Datenverarbeitung. Am Ende präsentiert sich der Datenwust als wild umherfliegender Insektenschwarm und entzieht sich jeglicher Kontrolle.
Morgen, Samstag (25.9.) präsentiert Christian Veit diese Installation – den „Facecatcher“ – bei der Abschluss-Präsentation der Schmiede 2010 (ab 19 Uhr auf der Pernerinsel). Diese Arbeit hat der Medienverein subnet über sein Artist in Residence Programm unterstützt. Die Schmiede Hallein ist Kooperationspartner. (subnet/Schmiede 2010)
