Einer, der Maschinen malen lässt
GALERIE ALTNÖDER / PETER FRITZENWALLNER
20/09/10 Schon beim Betreten der Galerieräume tut sich gleichsam ein Blick in die Werkstatt des Künstlers auf. Holzkonstruktionen, Farbtöpfe, Leisten, Farbtafeln an den Wänden, Farbproben verweisen auf experimentelles Arbeiten, machen neugierig.
Von Ulrike Guggenberger
In der Einführung und im Künstlergespräch erfuhr der Vernissagenbesucher Hintergründe über die Beschäftigung Peter Fritzenwallners mit der Materie Farbe, Urtinktur in der Malerei,
sein Bestreben, sich mit der Wirkung der im Druckverfahren verwendeten Grundfarben Gelb, Magenta, Cyan und Schwarz auseinander zu setzen.
Es lockt Peter Fritzenwallner, Gerätschaften und Apparaturen zu konstruieren, die ihn selbst aus dem malerischen Tun heraushalten, quasi an seiner statt den Malprozess vollziehen. So befindet sich mitten im Raum eine ausladende Holzkonstruktion,
die es ermöglicht, den Inhalt der vier Farbtöpfe in Magenta, Yellow, Cyan und Schwarz dosiert über den Malgrund, eine darunter liegenden Holzplatte zu gießen. Mit Hilfe dieses mechanischen Vorganges entstehen Bilder, die sich selbst malen. Eine vergleichbar technisch funktionierende Vorrichtung bespritzt Bettlaken. In diesem Fall ist es nicht die Schwerkraft, die das Malen übernimmt, sondern ein Ventilator, der die Farbtropfen auf den Malgrund verteilt.
Es macht den Eindruck, als würde Peter Fritzenwallner absolut vermeiden, selbst zu Farbe und Pinsel zu greifen, hingegen setzt er im wahrsten Sinne des Wortes alle Hebel in Bewegung, um Malerei auf mechanische Weise zu produzieren. Ausstellungsbesucher, die gerne nach Schubladen suchen, könnten diese Vorgänge als technisch erweitertes Action Painting bezeichnen.
Gerne folgt man den tauglichen, technisch-spielerisch angewandten Versuchen Peter Fritzenwallners. Es scheint, als würde der 1983 in Mittersill geborene Künstler damit die Materie Malerei von Grund auf studieren wollen. Vielleicht in der Absicht, neues Terrain zu eröffnen. Peter Fritztenwallner studierte an der Akademie der angewandten Kunst bei Johann Kandl und ist als Assistent bei Franz West tätig. Seine Arbeit steht in der Tradition der klassischen Moderne, in der der Künstler zunehmend profane Inhalte und Künstler-Alltag thematisiert, wie gegen Ende des 20. Jhdts., als man begann kunstimmanente Medien mittels Kunst zu thematisieren.