Liebenswerte kleine Dinge
GALERIE IM TRAKLHAUS / BÉATRICE DREUX, ILONA KÁLNOKY
19/12/17 Echt einfallsreich, was da in einem Regal steht: lauter handsame Dinge aus ganz gewöhnlichen Materialien, die in Kombination und Form aber doch von sprudelnder Kreativität und Experimentierfreudigkeit zeugen.
Von Reinhard Kriechbaum
Ilona Kálnoky, eine in Berlin lebende Steirerin, hat sich diese Dinge ausgedacht. Sie dreht ein Stück Noppenschaumstoff zu einer kleinen Skulptur zusammen, überzieht eine Spiegelfolie netzartig mit Bindfaden, sie experimentiert mit Sand und Glas und Kombinationen von allerlei mit mancherlei. Eine Blumenvase und ein Stück Gazeschleier – und schon ist ein poetisches Ding wie spielerisch zusammengesetzt. Auch als Foto-Prints gibt es diese kleinen Dinge. Ilona Kálnoky arbeitet auch in Ton (die kleinen Schichtobjekte wirken, als ob Blätterteig zu lange im Backrohr gelegen wäre). Magische Wirkung tun zwei hintereinander aufgestellte größere Spiegel, von denen der Belag teils abgekratzt ist, was irreale Duchsichten möglich macht.
Ilona Kálnoky ist eine von zwei Künstlerinnen, die durch eine neue Kooperation der Galerie im Traklhaus mit der städtischen Galerie Cordonhaus in Cham in der Oberpfalz/Bayern nun nach Salzburg kamen. Solcher Austausch ist wichtig, weil so werden auch Salzburger Künstlerinnen und Künstlern Möglichkeiten eröffnet, ihr Schaffen anderswo vorzustellen.
Béatrice Dreux ist Französin, studierte in Wien an der Angewandten und lebt jetzt in Wien. Die Malerin arbeitet in Riesenformaten. Eines ihrer Porträt-Themen ist Medea. In der Dame aus der griechischen Mythologie sieht sie nicht nur eine Kindesmörderin, sondern eine fremde, starke Frau.