„A Hund war i scho!“
KABARETT / MOTZART / MICHAEL ALTINGER
07/02/11 Der zweite „Bayern-Input“ der MotzArt-Woche bescherte der ausverkauften ARGE Freitag (4. 2.) auch ein hauptsächlich von jenseits der Saalach herrührendes Publikum. Die Leute wussten wohl genau, warum sie Michael Altinger wegen nach Salzburg pilgerten.
Von Horst Reischenböck
Sie lachen schon, wenn er nur das Mikrofon über die Bühne schleift. „Schöner Arsch - oder das Ende vom Ich“, so Altingers Programm, mit dem er den Spagat zur Comedy gerade noch schaffte.
Altinger hat eine Witzphobie - eine solche könnte man nach diesem Abend auch bekommen. Und eine leicht nekrophile Todessehnsucht, die sich auf das angesprochene „Ende“ im Titel bezieht. Das Sterben zieht sich durchs Programm. Er wünscht sich zum Begräbnis Klageweiber, die es ja kaum mehr gibt. Seine Ex wären dazu prädestiniert. Etwa jene, der er nach einer Schönheitsoperation sagte: „Die Nase ist verhunzt, aber der Busen passt.“
Ist doch schön, wenn man sich so auf höchstem Niveau versteht, verständigt, auch wenn es zur und nach der Pause heißt: „Die Stimmung ist am Boden.“ Probleme hat Altinger sowohl mit intellektuellen Männern – „in der einen Hand den Trolley, in der anderen das Blackberry, also Handwagerl und Hirn in der Schachtel“ – wie mit Frauen. Die gehörten ohnedies „aufgearbeitet“. Dazu passend gab es ein paar feindliche Lieder.
Das Auditorium hat solche Dinge wohlwollend überhört und wollte in ihm offenbar nur den zumindest sympathischen Schlawiner sehen, der bei seinem Lebensende sagt: „A Hund war i scho!“ Nicht unbedingt aber bei einem Kabarett Festival.