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Österreich-Liebe, hinterfotzig

KABARETT / MOTZART / ANDREAS REBERS

03/02/11 Zum 25-Jahr-Jubiläum des Festivals war er der Überraschungsgast, am Mittwoch (2.2.) stattete Andreas Rebers erneut einen Besuch ab. Sogar einen „Gegenbesuch“ ab. Rebers gehört zu den bissigsten Kabarettisten Deutschlands.

Von Horst Reischenböck

Übrigens: die ARGE-Bestuhlung schwarz und gelb, so wie die große Koalition in Deutschland. Von dort kommt Rebers, aus Braun-schweig. Analogie zu Braun-au. Hitler war also einer mit Migrationshintergrund, daher der Programm-Titel „Gegenbesuch“.

Rebers liebt Österreich, das sei ihm von seinem Kollegen Josef Hader eingepflanzt worden. „Das Land der Austern“ – heißt ja schließlich auch Austria. Hier wie in Deutschland muss man einen Ausweis mit sich führen. Frage an einen Migranten: „Können Sie sich ausweisen?“ Dessen ärgerliche Replik: „Muss ich das jetzt bereits selber machen?“ Rebers selbst müht sich jedenfalls um Integration. Aus der Synthese von Idealist und Patriot wird Idiot. Dazu schaute er sich Karikaturen von Deix an und verglich sie mit den Österreichern. So will er also auch aussehen. Nur an der Sprache arbeite er noch.

Speziell an Wien bewundert Rebers die Kombination von Klischees und Vorurteilen. Ist er deswegen auch Mitglied der Wiener Naturfreunde? Mit denen zeltete in Obervellach in Kärnten, im schönen Mölltal. Da kam dann aus dem Bärental Besuch, der über die Schnüre stolperte…

Beim Studium historisch-religiöser Schriften stieß Rebers unter anderem auf das Gotteswort: „Macht Euch die Erde untertan.“ Sein Schluss daraus: Naturschutz ist Gotteslästerung. Krise sei ohnedies nur eine Definitionssache, und der misstrauische Mensch der glücklichste. Dazu der Anfang eines Kurzgedichts: „Fällt der Bauer tot vom Traktor, brennt in der Nähe ein Reaktor.“ RTL werde nach „Bauer sucht Frau“ als nächste Serie „Priester sucht Ministrant“ produzieren. Aber wer kann schon etwas oder Menschen verändern? Keiner, nicht mal ein Kabarettist wie Rebers.

Österreich hat übrigens als einziges Land beim Jugoslawien-Krieg Maut verlangt. Da hätten die Leopard-Panzer alle ein Pickerl benötigt...

Nach zwei Stunden sang Andreas Rebers auch Liebeslieder. Bass oder Bariton? Nein, „barique“. Das Publikum war begeistert und mancher mochte den Abend schon als Höhepunkt der diesjährigen MotzArt-Woche empfunden haben.

Bild: ARGEkultur / Monika Köhler

 

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