Drei neue Schminktische
KLEINES THEATER / HERBST-SPIELPLAN
23/09/10 „Wir hängen davon ab, was uns die Künstler bringen – oder positiv gesagt: was gut läuft“, sagt Markus Steinwender, Geschäftsführer des Kleinen Theaters. Und derzeit läuft vieles gut, im Nordwind der feurigen Liebhaber nachts im Büro …
Von Reinhard Kriechbaum
Oder eben positiv (und vielleicht auch ein wenig negativ) formuliert: Die Herbstsaison im Kleinen Theater wird fast nur aus Wiederaufnahmen bestehen. Es wäre ja schade, Produktionen, die immer noch ausreichend Publikum finden, ad acta zu legen, sagt Peter Blaikner , der dem (ehrenamtlichen) Vorstand vorsitzt. „Der letzte der feurigen Liebhaber“, „Gut gegen Nordwind“, „Abends in der Firma“, „Jahre später, gleiche Zeit“ – diese Stücktitel bestimmen also die nächsten Monate.
Der Zuschauerraum wirkt jetzt ein wenig anders. Die Farbe ist’s. Das bisherige, etwas schmuddelige Terracotta-Rot ist frischem Schwarz gewichen. „Es sieht mehr nach Kellerbühne aus“, freut sich Markus Steinwender. Bei dieser Gelegenheit wurde das Ziegelgemäuer auch gleich gegen eindringende Nässe so gut wie möglich abgedichtet. Die Luft sei jetzt deutlich besser, sagen diejenigen, die dort ihre Tage probend und Theater spielend verbringen. Blaue LED-Leuchten verhindern, dass man über die Stufen im Zuschauerraum stolpert.
Für bauliche Investitionskosten von 25.000 Euro (20.000 davon hat das Land beigestellt) ging sich endlich auch eine neue Künstlergarderobe aus. Nicht, dass nun der pure Luxus herrschte auf den paar Quadratmetern hinter der Bühne – aber drei neue Schminktische, eine Waschmaschine und ein kleiner Geschirrspüler sind drin. Ein neuer Sanitärraum ebenso. Im Kleinen Theater ist man gewöhnt, kleine Brötchen zu backen. Man freut sich auch über vergleichsweise minimale Verbesserungen der Infrastruktur.
Freude macht den Betreibern auch der Publikumszuspruch: Nach dem vorigjährigen Durchhänger hat man ordentlich angetaucht und von Jahresbeginn bis August beinah 17.000 Zuschauer gezählt. Das ist ein Plus von 64 Prozent. Es könnte sich also, einen guten Herbst vorausgesetzt, eine sehr gute Saison (vielleicht sogar die beste seit dem Jahr 2000) ausgehen.
Die erste echte Theaterpremiere: „Fünf vor Elvis“, eine Produktion des Athanor Theaters für Kinder ab acht Jahren (9. Oktober). Susanna Andreini (Salzburger Figurentheater) schreibt ihre „Martha Schlicksbier“-Geschichten fort, diesmal wird es ein „Martha Schlicksbieriger Abend mit Lied“, in der Regie von Walter Anichhofer (ab 19. November).
400.000 Euro beträgt das Jahresbudget des Kleinen Theaters, mit 55.000 Euro subventioniert das Land, die Stadt lässt 75.000 Euro springen. Vom Bund gibt es nur punktuelle Förderung für die Jugend. Da sind Caroline Richards und Elisabeth Nelhiebl an einem neuen Bühnenprojekt dran.