Schwamm drüber übers Schwarze Loch
KABARETT / MOTZART / SCIENCE BUSTERS
31/01/18 Der Mikrobiologe zum Weltall-Versteher: „Ein Schwarzes Loch ist für uns der Abfluss der Spüle.“ Manchmal tun sich eben Abgründe auf in der Welt der Wissenschaft. Die Science Busters mit ihrer Show „Warum landen Asteroiden immer in Kratern?“ in der ARGEkultur.
Von Reinhard Kriechbaum
Jetzt zeigen sie ihr zehntes Programm, und damit waren sie am Dienstag (30.1.) zu Gast beim MotzArt Festival. Aber Folge elf nimmt schon konkrete Formen an. Zu Adventbeginn, am 29. November, wird man das nächste Mal in Salzburg sein. Martin Puntigam, der humoristische Conferencier der Science Busters, hat auch schon den Arbeitstitel ausgeplaudert: „Warum ist Jesus seit zwei Jahrtausenden jedes Jahr Einzelkind?“
Aber zwei Millenien sind rein gar nichts, wenn man aus der Enge von Mutter Erde hinaus schweift, ins Astronomische nämlich. „Warum sind die Dinosaurier so blöd gewesen, sich so eng zusammenzustellen, dass sie von einem Meteoriten erschlagen wurden?“ Diesmal waren zwei Wissenschafter mit von der Partie, die mit der Dino-Gehirnforschung nicht so recht vertraut sind, ein Mikrobiologe und ein Astronom. Martin Puntigam, der Spezialist für saublöde Fragen, durfte also nicht auf eine plausible Antwort hoffen. Aber wie das mit den Schwarzen Löchern ist und mit der Anziehungskraft, die sie ausüben, das hat man schon anschaulich mitbekommen, vor einem Hintergrund mit roten Herzen und unter den Lichtpunkten einer Glitzerkugel. Physiklabor und Showbühne: Man weiß ja, was einen bei den Showbusters erwartet. Der eigentümliche Mix aus plattester Comedy und erhellender Wissenschaft ist längst zur multimedialen Show mutiert.
Diesmal also Helmut Jungwirth, Molekularbiologe und Professor für Wissenschaftskommunikation, und Florian Freistetter, Astronom und Science Blogger. Spezialisten für ziemlich kleine und enorm große Dinge also. Da kann es nicht ohne Friktionen und Futterneid abgehen. Wie sollte ein Astronom kulinarisch angemessen reagieren, wenn sich sein Kollege aus der Ecke der Mikrobiologie genüsslich einen Putzschwamm aus der Küche in den Mund steckt? Seit gestern Abend wissen wir: Es war ein fauler Trick dabei. Helmut Jungwirth hat gar keine Bakterienbombe verschluckt. Für den Beweis brauchte es Omelettenteig, eine Siphonflasche und ein paar Minuten Mikrowelle. Mahlzeit und – Schwamm drüber!
Darf man Florian Freistetter abnehmen, dass wir in Salzburg nur wenig mitbekämen, wenn ein kleinerer Asteroid (einer mit deutlich unter einem Kilometer Durchmesser) in Wien einschlüge? Martin Puntigam hegt da Zweifel: „Keine ZIB nach „Salzburg heute...“
