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Die Lebens-Spannungen im Tanz

NEW FACES NEW DANCES

19/01/10Am Mittwoch und Donnerstag (20./21. Jänner) findet im Republic die von SEAD in Kooperation mit der Szene Salzburg ins Leben gerufene Präsentationsplattform "New Faces New Dances" statt.

"New Faces New Dances" will Impulsgeber für die junge internationale Tanzszene und eine Plattform für den Tanznachwuchs sein. An den beiden Abenden werden Choreographien von Nachwuchstalenten vorgestellt. Die türkische Choreographin Ceren Oran widmet sich in ihrem Stück militärischen Systemen und ihren hierarchischen Strukturen. In der Choreographie von Renan Martins (Brasilien) geht es um die Verbindung von Architektur, Raum und Körper. Im Mittelpunkt des Stücks der israelischen Choreographin Shiran Eliaserov stehen die eigene Identität und die Beziehung zu anderen Menschen. Die SEAD Absolventin Vita Osojnik mit ihrer Company Dance Group Mana (Slovenien) ein äußerst expressives Tanzstück, angereichert mit Video und Musik, komponiert von ihrer Schwester Maja Osojnik-Schellander.

Ceren Oran (Türkei) will uns in "My Lovely Army” vorführen, wie sich individuelle Menschen hin zu einer Armee von Soldaten hin entwickeln. Gibt es Ähnlichkeiten zu einer Ballett-Compagnie, wo auch von Choreographenseite eindeutige Anordnungen kommen?

Renan Martins hat sich von einem Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 über den
brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer inspirieren lassen. "A vida é um sopro” heißt sowohl der Film als auch das nun entstandene Tanzstück. Oscar Niemeyer ist einer der wichtigsten Vertreter internationaler moderner Architektur. Er war ein Pionier im Entdecken der formalen und ästhetischen Möglichkeiten von Stahlbeton. Charakteristisch für Niemeyers Bauwerke ist das Spiel mit unkonventionellen Mustern und Gegensätzen, geraden Linien und starken Kurven, Geräumigkeit und Ausgesetztheit, Substanz und leerem Raum - vielleicht auch ein Ausgangspunkt für Körperarbeit im Tanz.

"The See-Through People" von Shiran Eliaserov (Israel) will sichtbar machen, was passiert, wenn jemand in unseren persönlichen Raum eindringt? "Welche Verbindungen gibt es zwischen unserem physischen persönlichen Raum und dem psychischen?" Wir leben, so die Choreographin, in einem Netzwerk aus Regeln, die uns von Kultur, Religion, Politik, finanziellem Status, Technologie usw. vorgegeben werden. "Allein unsere Körper sind unser eigenes Territorium, über das wir verfügen können."

Vita Osojnik und die Tanzgruppe Mana aus Slowenien beschäftigen sich in ihrem neuesten Stück mit dem Erwachsenwerden einer jungen Frau und den damit verbundenen Kämpfen, die sie mit sich selbst, ihrem Körper und ihrer Umwelt austrägt. Vernunft und Gefühle passen ebenso wenig zusammen wie Karriereambitionen und biologische Uhr. (SEAT/dpk)

Bilder: www.republic.at
New Faces, New Dances
Mi, 20.01., 20 Uhr, republic Saal
Ceren Oran (Türkei): "My Lovely Army”
Renan Martins (Brasilien): "A vida é um sopro”
Shiran Eliaserov (Israel): " The See-Through People"
Vita Osojnik and Dance Group Mana (Slovenien)
A part of me is made of glass
Karten im Öticketcenter republic, 43711, www.oeticket.com

 

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