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Herzfrequenz und Haarpracht

TOIHAUS / SPIELZEIT 2022

24/02/22 Häutung lauet das Jahresmotto im Toihaus. „Häutungen sind Ver-Wandlungs-Prozesse, in denen etwas Neues entsteht.“ Klimakrise oder Pandemie erfordern solche Ver-Wandlungen - Veränderungen im bisherigen Handeln und Denken. Das Toihaus will dazu beitragen.

Von Heidemarie Klabacher

Am 5. März steigt die Premiere Im Flatterland für Erwachsene und Kinder ab drei Jahren, „ein Tanz mit einem riesigen Tuch, das sich immerfort wandelt, von kleinen Wellen zu Meereswogen, vom Wirbelsturm zur luftigen Skulptur“. Sie wagen sich damit, so Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott, die künstlerischen Leiterinnen im Toihaus, „auf das neue künstlerische Abenteuer einer mehrteiligen Produktionsserie“: „Im September folgt die dazugehörige Abend-Performance mit dem Arbeitstitel Man kann das Wasser nicht glattstreichen, „Die Performance startet dort, wo das Kinderstück endet.“ Mehrteiliges Produzieren benötige und ermögliche einen intensiveren Auseinandersetzungs- und Rechercheprozess. „Da insgesamt tiefer gegraben werden muss, eröffnen sich in jegliche Richtung mehr Raum und Möglichkeiten.“ Wichtig ist den Verantworlichen, ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

Das Festival Performance Fiction, „2021 mit viel positiver Resonanz gestartet“, bringt 2022 wieder Performances, Installationen und Konzerte – allerdings über die Spielzeit verteilt. Eröffnet wird die zweite Festivalausgabe am 21. und 22. April mit einem Konzert von NAMES New Art and Music Ensemble Salzburg und der Uraufführung des Auftragswerks Artikulat: „Die Musiker sind mit einem tragbaren Biofeedback-Gerät ausgestattet, das die Biosignale des Körpers wie Herzfrequenz, Stresslevel oder Körperbewegungen überwacht. Diese Signale eines jeden Musikers werden in Echtzeit auf die Bühne projiziert und modulieren kurze audiovisuelle Aufnahmen von Klangmaterial.“

Am 20. und 21. Mai folgt mit der Performance Putting The Garden to Sleep des schwedisch-österreichischen Kollektivs Anrikningsverket rund um Olof Runsten und Sophia Latysheva der zweite Teil der Reihe Performance Fiction #2. Isabelle Schads Performance Fur steigt im Oktober und bringt „eine Begegnung mit der japanischen Tänzerin Aya Toraiwa und ihren Haaren, die ihr bis zu den Knien reichen“. Den Abschluss bildet im November MXTX in Koproduktion mit dem Kollektiv Alpine Gothic.

Weiterhin auf dem Spielplan stehen die Kinderproduktionen Der Mond tropft, Die Schnecke im Universum, Ton in Ton, Die lachende Füchsin, Tempo Tempi und Spieltöne. Bereits in Vorbreitung ist das 8. Internationale Theaterfestival für Klein(st)kinder 2023. Gut fünfzig Vorstellungen sollen wieder in Stadt und Land Salzburg steigen und im Kunsthaus Nexus Saalfelden, der Kunstbox Seekirchen oder bei der Lungau Kultur gezeigt werden.

Seit sechzehn Jahren ist das Toihaus Theater Partnerin des großen EU-Projekts Mapping. A Map on the aesthetics of performing arts for early years. „Dass Toihaus konnte in den letzten Jahren über das Netzwerk zahlreiche Gastspiele realisieren und nicht zuletzt das biennale BimBam Festival aufbauen und etablieren“, so die künstlerischen Leiterinnen Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott.

Auch Gastspiele finden weiterhin statt. „Das Toihaus Theater ist auch ein Probe- und Spielort für die freie Szene“, so die Verantwortlichen. Man freue sich, etwa in der Programmreihe „Zu Gast“ regelmäßig junge Positionen aus Tanz und Performance präsentieren zu können. Auch das 2019 ins Leben gerufene Format Salzburg Improvisation Evenings in Kooperation mit dem Influx – Netzwerk für Tanz, Theater und Performance wird weiterhin alle zwei Wochen im Haus proben und drei bis viermal eine Open Stage geben.

toihaus.at
Bilder: toihaus.at

 

 

 

 

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