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Oberons selbstzerstörerische Eifersucht

KULTUR – VIRTUELL

08/09/20 Salzburg liegt am Meer. Wie schön, wenn's wahr wäre, das hätte in diesem Sommer weiter geholfen. Es war aber nur das Motto des Salzburger Taschenopern-Festivals im September vergangenen Jahres. Die fünf Kurzopern gibt es nun nach und nach online zum Erst- oder Wiedererleben.

Peter Rundel als musikalischer Leiter und Thierry Bruehl als Regisseur und Librettist verantworteten gemeinsam diesen speziellen Abend, der fünf unterschiedliche musikalische Zugänge zu Shakespeare-Motiven von fünf arrivierten Komponistinnen und Komponisten in einem spannenden gemeinsamen Projekt vereinte. Am Anfang stand TitaniaTraum von Gerald Resch, eine viertelstündige Szenencollage aus dem Sommernachtstraum für Sopran, Countertenor, Bariton und Ensemble.

Das schrieben wir nach der Uraufführung am 24. September 2019: „Gerald Resch, Jahrgang 1975, nimmt als Ouvertüre eingespielte Jazzakkordketten mit Bluesdiva, um Raum und Feeling zu entwickeln. Organisch entsteht daraus die Musik zur Szene, in der Oberon (Andreas Jankowitsch mit tiefem Bariton) und Titania (Annika Boos mit erdigem Sopran) mechanisch und trostlos miteinander tafeln. In neun Szenen mündet Oberons fixe Idee von Titanias Untreue in einen Beziehungsgau, der allerdings allein ihn trifft. Denn die von ihm manipulierte Titania ist mit dem zugeführten Witzmännchen (Bernhard Landauer als Counter-Zettel) so zufrieden, dass sie schließlich mit diesem Tisch und (Bett war vorher, da wälzt sich frustriert der Voyeur) Bindung teilt.“

Nun also wird die Filmdokumentation von Kristof Georgen zum Taschenopernfestival 2019 Salzburg liegt am Meer nach und nach auf youtube – in Kürze auch auf vimeo – vorgestellt. Jeden Montag geht eine weitere Taschenopern online, als nächstes am 14. September. verflucht von Sarah Nemtsov.

„TitaniaTraum“ von Gerald Resch
Bilder: Filmstills
Zur DrehPunktKultur-Besprechung der Uraufführung
Blut. Teig und Tränen.

 

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