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Marionette als guter Geist im Hirtenspiel

SALZBURGER HIRTENADVENT

29/11/17 „Tobi Reiser Adventsingen“ hat es bisher geheißen, und ob dieses Namens sind die Protagonisten immer wieder scheel angeschaut worden. Ab heuer heißt die Veranstaltung in der Großen Aula „Salzburger Hirtenadvent“. Eine gute Entscheidung angesichts der nicht ohne Grund immer wieder aufflackernden Diskussionen um die Nähe des alten Reiser zum Nationalsozialismus.

Nach den braunen Karriere-Jahren ist er flugs ur-katholisch geworden und hat geläutert das Salzburger Adventsingen begründet. Dass Tobi Reiser auch unschätzbare Verdienste für die Volksmusik in Salzburg hat, ist unbestritten, aber man tat gut daran, endlich den Namen zu ändern. „Begeisterung für das volksmusikalische Erbe von Tobi und Tobias Reiser und Lust auf neue musikalische Abenteuer verbindet die Salzburger Musikantinnen und Musikanten“, so der künstlerische Leiter des Hirtenadvents, Josef Radauer.

„Aus an b'sondern Holz“ heißt das diesjährige Stück des Adventsingens mit zwölf Terminen in der Großen Aula. Am Freitag (1.12.) geht es los. „Simmerl, die Marionette, der gute Geist im Spiel, ist mit ihrem Gesicht aus 'an b`sondern Holz' und ihren vielen Fäden eine Metapher für die gesamte Handlung“, so Radauer. Als eine Art Rahmenhandlung studiert eine Gruppe von Kindern mit ihrem Lehrer für die Mette ein neues Hirtenspiel ein. „Hier erhalten die Besucher einen amüsanten Blick hinter die Kulissen der Hirtenproben zum Adventsingen“, verspricht Radauer.

Die kleine Emilia ist die einzige in der Schar der der Hirtenkinder, die sich nicht auf den Heiligen Abend freut. Beim Abbauen der Kirchenkrippe im Vorjahr hatte sie das geschnitzte Jesuskind unbemerkt zu sich genommen, um damit wie mit einer Puppe spielen zu können. Nun findet sie die Figur nicht mehr. In ihrer Verzweiflung bleibt ihr nichts anderes übrig, als den griesgrämigen Schnitzer Alfred zu bitten, ein neues Kindl zu fertigen. Die Erwachsenen haben in der Geschichte ihre eigenen Sorgen, die klein werden angesichts der Verheißung von der Geburt Jesu. Der katechetische Input ist ja die Essenz dieser Art von Adventsingen, wie sie Tobias Reiser initiiert und sein Sohn Tobias dann zu großen Bühnenaufführungen überformt hat. Dass die Volksmusik in dem gegenüber dem Großen Festspielhaus doch wesentlich intimeren Rahmen andere Wirkung tut als drüben, beim Salzburger Adventsingen, ist klar.

Heuer spielt erstmals das im Frühjahr neu gegründete Radauer Ensemble. In Verbindung mit der Hellbrunner Geigenmusi tritt es die Nachfolge des Tobi Reiser Ensembles an. (Salzburger Musikverein/dpk-krie)

Premiere des Salzburger Hirtenadvents ist am 1. Dezember um 19 Uhr. Weitere Spieltermine sind am 2., 3. und 9. Dezember jeweils um 15 und 19 Uhr, am 7./8. Dezember um 19 Uhr sowie am 10 Dezember um 11 und 15 Uhr. Eine Kindervorstellung gibt es am 8. Dezember um 15 Uhr – www.hirtenadvent.at
Bilder: Salzburger Musikverein
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