Nicht nur Sound of Music
BASILIKA MONDSEE / BACH ZEIT
08/08/17 Die BACH ZEIT ist ein Fixpunkt im Sommerprogramm in der Basilika Mondsee. Nach erfreulichem Besucherzuspruch werden ab 15. August „Maria Himmelfahrt“ erstklassige Musiker und Musikerinnen täglich eine halbe Stunde lang Werke von Johann Sebastian Bach spielen – ab 20 Uhr in der abendlichen Ruhe der Basilika.
Zu Gast sind etwa die Geigerinnen Berengère Le Boulair, Rahel Sögner und Franziska Strohmayr, die Cellistin Anne Keckeis, das Trio Holzer-Graf und der Organist Gottfried Holzer-Graf. Sie alle widmen sich ganz der Musik Bachs. Der Eintritt ist frei, die freiwilligen Spenden kommen den Musikerinnen zugute, die auf die Gage verzichtet haben, melden die Verantwortlichen.
Eröffnung ist am 13. August um 20 Uhr in der Basiklika Mondsee mit Bachs doppelchörigen Motetten. Es musizieren unter der Leitung von Gottfried Holzer-Graf das Vokalensemble St. Michael Mondsee und das Vocalensemble Salzburg Barock.
1827 schrieb Carl Friedrich Zelter an seinen Freund Johann Wolfgang Goethe: „Könnte ich Dir an einem glücklichen Tage (denn das gehört dazu) eine von S. Bachs Motetten zu hören geben, im Mittelpunkte der Welt solltest Du Dich fühlen.“
Unter Musikern und Kunstliebhabern sind sie gleichsam bewundert und gefürchtet, die hochgerühmten Motetten des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach, sind sie doch ebenso virtuos wie ausdrucksstark, verlangen nach Transparenz und Kraft gleichermaßen und fordern den Sängerinnen und Sängern ein Höchstmaß an Präsenz und Konzentration ab. Musikfreunde haben Uhr in der Basilika Mondsee Gelegenheit, zwei der sechs Motetten Bachs zu erleben: „Fürchte Dich nicht, ich bin bei Dir“ BWV 228 und „Singet dem Herrn ein neues Lied“ BWV 225.
Hätte sich Johann Sebastian Bach nicht immer wieder der Motette zugewandt, einer Form, die zu seiner Zeit bereits schon lange ihren Zenit überschritten hatte, wer weiß, ob Bach in unserem Musikleben heute so verankert wäre? Denn die Motetten waren es, mit deren Hilfe Carl Friedrich Zelter in seiner Berliner Singakademie die Bachpflege lebendig hielt und so war Felix Mendelssohn Bartholdy (der die große Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert einläutete) mit der Musik des Thomaskantors in Berührung gekommen. (Kantorei St. Michael/dpk-klaba)