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Lieber Wandern und Schwimmen als Kultur

STICH-WORT

24/08/23 Die Statistik korrigiert das Gefühlte. Dem tagtäglich in der Festspielstadt Erlebten nach sollte die restliche Welt ja menschenleer sein, weil sich alle Leute in der Salzbrger Innenstadt drängen. Das stimmt aber nicht – zumindest nicht für die touristischen Rekord-Monate Mai, Juni und Juli.

Der Juli, so meldet die Landeskorrespondenz, sei „mit 3.688.577 Nächtigungen der Beste aller Zeiten“ gewesen. Die Zahlen relativieren deutlich die Kultur als vermeintlichen Quotenbringer: Drei Viertel aller Nächtigungen im Juli fallen auf die südlichen Bezirke, das sind also wohl eher naturaffine Gäste. Der Pinzgau führt dabei klar mit 43 Prozent beziehungsweise 1.576.939, gefolgt vom Pongau (28 Prozent) und Lungau (vier Prozent). Im Flachgau nächtigten im Juli elf Prozent der Besucherinnen und Besucher, in der Stadt Salzburg zehn und im Tennengau vier.

„Der durchschnittliche Sommergast ist Deutscher und urlaubt im Pinzgau, er gibt pro Tag 184 Euro aus, wohnt in einem Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel und geht am liebsten wandern und schwimmen.“, lautet die Bilanz auf einer vom Land Salzburg veröffentlichten Graphik.

40,6 Prozent Deutsche standen im Juli übrigens nur 7,3 Prozent Niederländer gegenüber. Auch da dürfte einem die subjektive Wahrnehmung ein Schnippchen schlagen. Es ist nicht die Hälfte der Nummerntafeln gelb. Aber die Niederländer halten immerhin Platz drei. Zwischen sie und die Deutschen drängten sich die Österreicher mit 19,6 Prozent.

Die Nächtigungszahlen weisen überall nach oben, der Lungau kommt sogar auf ein zweistelliges Plus, nämlich 19,8 Prozent. Die Stadt Salzburg folgt mit plus 8,8 Prozent im Juli auf Platz zwei.

Nicht uninteressant die Herkunftsländer der Gäste, aufgeschlüsselt nach Bezirken: Deutsche und Österreicher stellen überall die Mehrheit – im Flachgau haben die Österreicher die Nase vorne, sonst überall die Deutschen. Spannend wird es auf Platz drei. Den halten in der Stadt Salzburg Reisende aus den USA. Vermutlich haben sie Sound of Music im Ohr. Die Niederländer halten wie in der Gesamtstatistik dritte Plätze im Pongau, Lungau und im Tennengau. Menschen aus arabischen Ländern belegen Platz drei im Pinzgau. Im Flachgau sind's die Tschechen. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)

Bild: Land Salzburg / Melanie Hutter

 

 

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