Zum Nachdenken bringen, ehe das Denken extrem wird
HINTERGRUND / RELIGIÖSER EXTREMISMUS
18/11/14 Der Andrang war enorm: Mehr als achtzig Interessierte füllten dieser Tage das Pegasus Zimmer im Schloss Mirabell bis über den letzten Platz hinaus. Thema der Gesprächsrunde: „Dschihadismus und religiöser Extremismus: Eine Gefahr für unsere Jugend“.
Zum StadtDialog hatten das Jugend- und das Integrationsbüro der Stadt Salzburg eingeladen. Vier Gäste auf dem Podium beleuchteten das Phänomen von allen Seiten: der Wiener Extremismus-Experte Moussa Al-Hassan Diaw, Pavo Janjic-Baumgartner, Leiter der Jugendberatungsstelle bivak.mobil, die Seelsorgerin und Lehrerin für islamische Religion Mevlida Mesanovic und Robert Miksch, Leiter des Jugend- und Kommunikationszentrums Maxglan (Spektrum).
„Ich halte es für absolut wichtig, dass man objektiv über dieses Thema spricht, dass wir uns damit auseinandersetzen und gemeinsam darüber reden“, ist die für Integration und Jugend zuständige Vize-Bürgermeisterin Anja Hagenauer überzeugt.
Einig waren sich Fachleute und Publikum über die Bedeutung von Prävention: Es sei das Wichtigste, Jugendliche zu erreichen bevor sie in extreme Haltungen und Handlungen einsteigen. Je besser die Beziehungsarbeit im Vorfeld, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit der Radikalisierung.
Wie sich die präventive Arbeit gestalten und realisieren lässt, ist Thema einer weiteren Veranstaltung am 24. November: Der Workshop unter dem Titel „Dschihad: Heiliger Krieg?“ richtet sich speziell an Menschen, die in der Jugendarbeit tätig sind. In der ganztägigen Veranstaltung geht es um Begriffsabklärungen rund um die Themen Islam und Islamismus und um die Ursachen und Anzeichen für Extremismus; Argumentations- und Kompetenztraining. Die Diskussion von konkreten Fällen ergänzt den Grundlagenteil. (InfoZ)