Verzaubert alle - von Asterix bis Marc Anton
SALZBURGER PFINGSTFESTSPIELE 2012
07/06/11 Die erste Kleopatra wird Cecilia Bartoli sein, die letzte Anna Netrebko. Bei den Pfingstfestspielen 2012 stehen unter anderem John Eliot Gardiner und Valery Gergiev am Pult. In einem Konzert hört man die Countertenöre Andreas Scholl und Philippe Jaroussky. - Cecilia Bartoli, die Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele ab 2012, hat ihr erstes Festival der Königin von Ägypten gewidmet - und die berühmtesten Kolleginnen und Kollegen ihrer Zunft gewonnen.
Von Heidemarie Klabacher
„Kleopatra ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Geschichte. Sie war eine charismatische Frau mit tausend Gesichtern. Sie hat Maler, Dichter und Komponisten von der Renaissance bis in die Gegenwart fasziniert und inspiriert.“
Eröffnet wird das Festival "Cleopatra - Im Labyrinth von Eros und Macht" mit einer Neuinszenierung von Georg Friedrich Händels Oper „Giulio Cesare“ mit Cecilia Bartoli als Cleopatra. Dennoch sind die Salzburger Pfingstfestspiele 2012 kein Barockmusik-Festival: Um die „sagenumwobene ägyptische Königin in verschiedenen Erscheinungen darzustellen“ wird Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart - inklusive Uraufführung - erklingen. Zudem wird es neben der Opernneuinszenierung und vier Konzerten, eine Schauspielmatinée, einen Filmmarathon und ein „königlich“ ägyptisches Diner geben.
„Eröffnet werden die Festspiele von meiner eigenen Cleopatra in einer Neuinszenierung von Händels Giulio Cesare, beendet werden sie von Anna Netrebkos Kleopatra in einem Auftragswerk von Rodion Shchedrin“, sagt Cecila Bartoli am Montag (8.6.) bei der Programmpräsentation in München über die musikalische Bandbreite.
Um Liebe und Eifersucht, Macht und Intrige geht am 25. und 27. Mai 2012 bei den Aufführungen von Händels „Giulio Cesare in Egitto“ im „Haus für Mozart.“ „Cleopatra raffinata“ ist denn auch das Motto über Neuinszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier. Es spielen „Il Giardino Armonico“ unter Giovanni Antonini. Die Titelrolle singt Andreas Scholl, Philippe Jaroussky seinen Gegenspieler Pompeo, Anne-Sophie von Otter die Cornelia.
„Cleopatra amorosa“ heißt es, wenn am 26. Mai 2012 Sven-Eric Bechtolf und Sunnyi Melles in englischer und deutscher Sprache Shakespeares „Antony and Cleopatra“ in einer Text-Fassung von Wolfgang Wiens auf die Bühne des Landestheaters bringen. „In weiteren Rollen: Brigitte Hobmeier / Jens Harzer“, heißt es lapidar im bereits vorliegenden Programmbuch.
Das Barockkonzert „Cleopatra virtuosa“ hat sich Mezzosopranistin Bartoli selbst in die Kehle konzipiert. „Arien und Instrumentalstücke rund um Kleopatra“ von Georg Friedrich Händel, Johann Adolf Hasse und Carl Heinrich Graun stehen auf dem Programm. Begleitet wird Cecilia Bartoli im Großen Saal von „Il Giardino Armonico“ unter Giovanni Antonini.
„Die ägyptische Königin im impressionistischen Setting“ zeige, so Cecilia Bartoli, die konzertante Aufführung von Jules Massenets Oper “Cléopatre“. Es singen Sophie Koch, Ludovic Tézier und Véronique Gens, es spielen und singen das Mozarteumorchester Salzburg und der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev.
„La mort de Cléopatre“ von Hector Berlioz sei - wenngleich selten aufgeführt - eines der berühmtesten „Kleopatra-Stücke“, so Cecila Bartoli. Für diese „Scène lyrique für Sopran und Orchester“ hat sie die Mezzo-Kollegin Vesselina Kasarova gewonnen. Für Johannes Brahms’ „Kantate für Tenor Männerchor und Orchester“ den Tenor Piotr Beczala. Robert Schumanns „Ouvertüre zu Julius Cäsar“ eröffnet am 28. Mai 2012 die Matinee in der Felsenreitschule „Cleopatra tragica“. Es spielen und singen unter der Leitung von John Eliot Gardiner Symphonieorchester und Chor des Bayrischen Rundfunks.
„Cleopatra orientale“ am 28. Mai im Großen Festspielhaus gilt der „Kleopatra-Rezeption“ in Russland. Im Mittelpunkt steht die Uraufführung eines Kleopatra-Werks von Rodion Shchedrin durch Anna Netrebko und das Orchester des Mariinski-Theaters St. Petersburg unter Valery Gergiev.
„Cleopatra hollywoodiana“ heißt der Marathon im Filmkulturzentrum „Das Kino“ mit den berühmtesten Kleopatra-Streifen quer durch die Filmgeschichte, von einem Stummfilm aus 1917, über das Epos mit Elizabeth Taylor (in einer rekonstruierten und restaurierten Fassung) bis zu „Asterix und Kleopatra“. An der Menufolge des ägyptischen Dinners „Cleopatra Culinaria“ feilen noch die Küchenchefs.