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So könnte Klassik wirklich cool sein

KULTURVEREINIGUNG / DIE SAISON 2012/13

06/02/12 „Best of Hollywood“, eine „Kubanische Nacht“ – das Kulturvereinigungs-Publikum darf sich auf frische Akzente in den Abonnementreihen freuen. Und die Salzburger Kulturtage werden gar wieder einen Monat lang dauern.

Von Reinhard Kriechbaum

Wagners „Tristan“ als herbstlicher Landestheaterbeitrag (im Haus für Mozart!), Eugen Obegin als Ballett (Boris Eifmann, St. Petersburg), das Budapest festival Orchestra unter Iván Fischer, das Luzerner Sinfonieorchester unter Jonathan Nott mit Isabelle Faust (Violine), dazu ein paar unterschiedliche Schmankerln wie die Via Nova Percussion Group oder – uralt, aber offenbar gefragt – Otto Schenk mit der „Sternstunde des Josef Bieder“: Die Kulturtage heuer offerieren sich lockerer, länger. Als „Dachmarke“ haben sie ja nicht erst in letzter Zeit verstaubt angemutet. Noch ist die Zeit wohl noch nicht reif, sie ganz aufzugeben – aber auf lange Sicht, so sieht es aus, werden sie in einem buinteren, vernetzteren und entschieden zielstrebig vermarkteten Kulturvereinigungs-Gesamtprogramm aufgehen, als Herbst-Akzent eben. Da bewegt sich was.

Ein bemerkenswerter Akzent zu Neujahr: Da hat Elisabeth Fuchs zur Matinee der Philharmonie Salzburg („Junge“ ist aus dem Namen gestrichen) das Staatsopernballett engagiert. Wenn das kein Zuckerl ist! Zu zwei weiteren Konzerten nachmittags und abends im Großen Haus sind am 1. Jänner die Bochumer Symphoniker mit einem Wunschkonzert-Programm zwischen „Moldau“ und Symphonie „Aus der neuen Welt“ engagiert. Volles Haus ist vermutlich zu allen drei Neujahrsterminen garantiert.

Weitere Orchester und Dirigenten in der kommenden Saison: Sinfonia Varsovia (John Axelrod), Nordwestdeutsche Philharmonie (Carlos Dominguez-Nieto), Mozarteumorchester (Oleg Caetani), Helsingborgs Symfoniorkester (Andrew Manze), Orquestra Simfónica de Barcelona (Pablo Gonzàlez) und die Hamburger Symphoniker (Jeffrey Tate). Solisten aus Salzburger Familien: Das lösen diesmals die Tomasi ein (die Geiger Markus und Eva-Maria sowie der Cellist Michael).

Dass „ein hiesiges Orchester nicht bereit ist, seine Proben für die Jugend zu öffnen“, schmerzt Elisabeth Fuchs, aber in andere Richtung hat sie viele Fenster aufgestoßen: zu den Kinderkonzerten, zur Bachgesellschaft. „Mir ist wichtig, dass die Kulturvereinigung nicht ein eigenes Jugendprogramm aufbaut“, man profiliert sich lieber als Vernetzer und Ermöglicher. Unter dem Motto „Klassik ist cool!“ lockt man im Jahres-Programmheft junge Leute auch ins Abo-Programm. Teens aus den Kinderfestspiel-Reihen hat Elisabeth Fuchs beispielsweise in dieser Woche zum Konzert des Wave Quartett („Suita Espagniola“) eingeladen. Die werden das, so hofft sie, ebenfalls cool finden…

Hätte man gedacht, dass die Kulturvereigung einmal sogar Karten für den Jazzherbst verkaufen wird? Heuer tut sie das erstmals. Vielleicht werden das auch reifere Hörer cool finden.

Das Landestheater steuert neben dem Tristan für daie Kombi-Abos „Die Fledermaus“, den „Brandner Kaspar“ und das Ballett „Marie Antoinette“ (Vhoreographie Peter Breuer) bei, das Schauspielhaus den „Blauen Engel“ (Fassung Turrini), Gogols „Der Revisor“ und „Einen Jux will er sich machen“.

Zur Hintergrund-Geschichte {ln:„Für uns heißt das Entstaubung“}

 

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