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Ideen und Kooperationen gesucht

HINTERGRUND / MOZART-KINDERORCHESTER

03/02/23 Die Stiftung Mozarteum muss eisern sparen. Auch, aber nicht nur wegen Corona wird das Mozart Kinderorchester demnächst dran glauben, zumindest in der gegenwärtigen Organisationsform. „Es hat wirtschaftliche Gründe und solche der eigenen Kompetenzen“, erklärt dazu Stiftungs-Geschäftsführer Rainer Heneis.

Von Reinhard Kriechbaum

2012 gründete die Stiftung Mozarteum das Mozart Kinderorchester in Kooperation mit Musikschulen im österreichischen und bayerischen Umland. Der Öffentlichkeit wurde es zum ersten Mal in der Mozartwoche 2013 vorgestellt und seither ist es jedes Jahr hier aufgetreten. Das Mozart Kinderorchester ist ein Ensemble für die Jüngsten: Sieben bis dreizehn Jahre alt sind die rund sechzig mitwirkenden Kinder. 2016 löste Peter Manning als Leiter Christoph Koncz ab, mit dem das Orchester 2014 auch schon im Rahmen der Ouverture spirituelle bei den Festspielen mit einem Mozart-Programm aufgetreten war.

„Glauben Sie mir, wir arbeiten mit Nachdruck daran, dass es weiter geht“, versichert Rainer Heneis auf Nachfrage des DrehPunktKultur. „Aber das Mozart-Kinderorchester bindet extrem viel Geld und Energie“, erklärt Heneis. Dies und auch sachliche Überlegungen hätten zu dem Entschluss geführt, es nicht mehr weiterzuführen.

Was kostet es tatsächlich? „150.000 Euro, die Hälfte unseres Kinderbudgets“, so der Geschäftsführer der Stiftung. Teuer macht es die Rechtslage, weil die Stiftung die Tutoren, die mit den Instrumentengruppen arbeiten, seit dem Vorjahr anstellen muss. „Wir haben die Ressourcen nicht im Hause, wir müssen sie zukaufen.“ Heneis benennt aber auch musikpädagogische Gründe. In der Corona-Zeit ist das Kinderorchester so gut wie nie aufgetreten, „es müsste viel mehr Konzerte geben“ – was eben wieder mehr kosten würde. Ein Anliegen, so erklärt Heneis, müsse es auch sein, die jungen Leute näher ans Berufsleben heranzuführen. „Um Nachhaltigkeit sicher zu stellen, müssten wir noch viel mehr investieren“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir arbeiten im Hintergrund an konstruktiven Ideen.“ Kammermusikensembles wären vielleicht eine Option, aber Heneis will „nicht über ungelegte Eier reden“.

Das drohende Ende des Kinderorchesters versuche die Stiftung Mozarteum nun abzuwenden, denn „wir spüren eine starke Verantwortung und sind gerade dabei, mit anderen Institutionen zu reden“. Da kommen natürlich gerade jene mit den musikalischen Kernkompetenzen in Frage, sprich Musikum und Universität Mozarteum. Man redet auch mit anderen Kulturveranstaltern. Die Stiftung könne ja weiterhin Infrastruktur (Räumlichkeiten), Marketing und dergleichen beisteuern. Aber die Verantwortung fürs Orchester müsse, so es denn weiter geht, jemand anderer übernehmen.

Obwohl sich die Stiftung im April auch von der Leiterin der Jugendsparte, Antje Blome-Müller, trennt, werde es mit dem Kinder- und Jugendprogramm weiter gehen:Die eihe KlangKarton wird fortan der bereits bei der Stiftung tätige Sven Werner betreuen.

Aber jetzt einmal Mozartwoche. Am Sonntag (5.2.) spielt das Kinderorchester nicht allein. Mit von der Partie sind die Alumni, also ehemalige Mitglieder des Kinderorchesters (einige von ihnen haben zu Beginn der Mozartwoche auch ein Kammerkonzert gestaltet). Auch Christoph Koncz kommt wieder ans Pult, neben Peter Manning und Sanja Brankovic, die sonst mit den jungen Bläsern arbeitet und Proben leitet. Am Tag darauf gibt's dasselbe als Schülerkonzert.

Bild: privat / Linkedin
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