Zwischen Beirut, Erl, Gastein und Wien
CAMERATA SALZBURG / SAISON 2019/20
07/05/19 „Die Camerata Salzburg lebt die Vision eines seltbstbestimmten Orchesters“, sagte Shane Woodborne, Vertreter des Orchesters, dieser Tage bei der präsentation der Vorhaben für die kommende Saison. Also weiterhin kein Chefdirigent, aber wie in den vergangenen drei Jahren eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit prominenten Künstlern.
Der Geiger Renaud Capuçon, der Dirigent und Oboisten François Leleux und der Pianist Fazil Say sind in der kommenden Saison jene, auf deren künstlerischen Impulse die polyglotte Camerata-Musikerschar (aus zwanzig Ländern!) vertraut. Wir sind künstlerisch unabhängig und doch ist uns die kontinuierliche Zusammenarbeit mit herausragenden Musikerpersönlichkeiten ein Anliegen, so Shane Woodborne.
Mit Renaud Capuçon wird die Camerata das Beethoven-Violinkonzert in Salzburg, Wien, Erl und Italien aufführen. Das Tripelkonzert steht in Aix-en-Provence beim Festival de Pâques auf dem Programm. Mit François Leleux folgt das Orchester Einladungen zum Richard Strauss Festival, zur Mozartwoche und nach Künzelsau zum Carmen Würth Forum. Mit Fazil Say ist man im Schloss Esterhazy, beim Beethoven Fest in Bonn und bei den Dialogen zu Gast. „Auch über die kommende Saison hinaus sind mehrere außergewöhnliche Projekte in Planung“, kündigt Michael Sowa an, der Geschäftsführer des Orchesters.
Die Camerata Salzburg blickt auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück. Eine Besucherauslastung von 95 Prozent (das ist eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber der vorangegangenen Saison) gibt ebenso Auftrieb wie die Erfolge bei Tourneen. 2019/20 wird die Camerata unter anderem zum Al Bustan Festival in Beirut reisen, ehenvoll auch eine Residenz in Rotterdam. Gastspiele u.a. mit Andreas Ottensamer, Lenneke Ruiten, sind in München, Moskau, Verona, Modena, Bologna, Stuttgart, Essen, Regensburg und Mannheim geplant.
In Österreich wird die Camerata von Eisenstadt bis Dornbirn, mit Station im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus und bei den Tiroler Festspielen in Erl, stark präsent sein. „Besonders freuen wir uns über eine Partnerschaft mit den Tiroler Festspielen in Erl. Im dortigen Festspielhaus gestalten wir bis einschließlich Sommer 2020 insgesamt acht Konzerte“, sagt Michael Sowa. „Anlässlich des Beethoven Jahres werden wir dort alle fünf Klavierkonterte mit Paul Lewis unter der Leitung von Andrew Manze aufführen.“ Die Camerata unter der Leitung Andres Orozco-Estrada wird die Finalisten des Beethoven Klavierwettbewerbs im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins begleiten. „Schubert in Gastein“ gibt es natürlich auch wieder, mit allerlei neuen Impulsen.
Michael Sowa hebt das äußerst positive Verhältnis des Orchesters zu den Salzburger Festspielen, der Stiftung Mozarteum und der Kulturvereinigung hervor: „Man spürt hier sehr viel Sympathie von allen unseren Partnern.“ Für Shane Woodborne waren die Konzerte mit dem Pianisten Lang Lang bei den vergangenen festspielen eine spannende Sache. Die Camerata wird im Herbst zum ersten Mal die Salzburger Kulturtage mit „Camerata Offroad“ eröffnen, einem Cross Over-Programm mit Willi Resetarits und Herb Berger.
In den Saisonkonzerten im Großen Saal des Mozarteums wird man Sir Roger Norrington, Susan Gritton, Arabella Steinbacher, Bernada Fink, Renaud Capuçon, Kirill Gerstein und Lionel Binguier begegnen. Die kommenden Silvester- und Neujahrskonzerte stehen unter dem Motto „Gute Vorsätze“. Als Solistin begrüßt die Camerata die Blockflöten-Virtuosin Dorothee Oberlinger.
Die leidige Frage nach dem Geld: Den Verantwortlichen bei Stadt und Land sei die „sehr spezielle Finanzierungssituation“ der Camerata Salzburg bewusst und man arbeite an einer Verbesserung der Situation. Größter öffentlicher Subventionsgeber ist nach wie vor die Stadt Salzburg, das Land hat die Subventionen angehoben.