Rege Zweig-Stelle
STEFAN ZWEIG CENTRE / 130. ZWEIG-GEBURTSTAG
25/11/11 Stefan Zweig hätte am 28. November 130. Geburtstag. Das 2008 eröffnete Stefan Zweig Centre in der Edmundsburg auf dem Mönchsberg ist Anlaufstelle für die internationale Forschung zu Stefan Zweig und - ganz in dessen Sinn - Salzburgs „Haus für Europa“.
Von Heidemarie Klabacher
„Zweig.Stellen“ heißt das Geburtstags-Stück des „theater bodi end sole“, das heute Freitag (25.11.) in der Edmundsburg uraufgeführt wird. Mit Hilfe einer „Familienaufstellung“ will man dem Phänomen Stefan Zweig auf die Spur kommen. Schauplatz der "Szenen einer Sehnsucht" ist ein Kongress für Exilliteratur in der Schweiz. „Wer war dieser Mann, der trotz großer Erfolge oft zweifelnd und gehetzt schien, der gerne reiste bis er zum Vertriebenen wurde?“, fragt das „theater bodi end sole“. Aktuelle Themen wie Flucht, Emigration und Exil würden „spielerisch mit historischen Begebenheiten verbunden“, die Zuschauer eingeladen, sich „ein ganz eigenes Bild von Stefan Zeig zu machen“. Es spielen Marion Hackl, Mareike Tiede, Hans-Jürgen Bertram und Sebastian Krawczynski. Regie führt Christa Hassfurther.
Hochkarätig besetzt ist der Veranstaltungsreigen zum 130. Geburtstag Stefan Zweigs: Am Samstag (26.11.) liest Michael Heltau in den Kavernen 1595 in der Gstättengasse aus Zweigs Erinnerungsbuch „Die Welt von Gestern“.
Stefan Zweig hat in seinem Band „Der Kampf mit dem Dämon“ einen seiner besten Literaturessays veröffentlicht, jenen über Heinrich von Kleist (dessen Tod sich am 21. November zum 200. Mal jährte). Aus diesem Essay liest Joachim Bißmeier an Stefan Zweigs 130. Geburtstag am 28. November auf der Edmundsburg. Joachim Bißmeier, bis 1996 Mitglied des Burgtheaters, Charakterdarsteller und vielfach ausgezeichnete Künstler, hat an allen großen Bühnen des deutschen Sprachraumes gespielt.
Das Stefan Zweig Centre, unter der Leitung von Klemens Renoldner in Sachen Stefan Zweig international wissenschaftlich tätig, hat soeben den Band 2 der „Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg“ herausgebracht. Dokumentiert werden die Vorträge einer Konferenz, die 2009 gemeinsam mit der Université de Haute-Alsace in Mulhouse in Frankreich veranstaltet wurde. Das Buch mit dem Titel „Ich liebte Frankreich wie eine zweite Heimat. Neue Studien zu Stefan Zweig“ wurde von Régine Battiston und Klemens Renoldner herausgegeben und ist im Würzburger Verlag Königshausen und Neumann erschienen.
Das Stefan Zweig Centre ist längst die zentrale Anlaufstelle für die Zweig-Forschung. Für Studenten und Forscher ist die Zweig-Spezialbibliothek auf der Edmundsburg eine Fundgrube: Der britische Zweig-Biograph Donald A. Prater (1918 - 2001) hat seine Forschungsbibliothek der Universität Salzburg übergeben. Die Benützung der Präsenz- Bibliothek im Stefan Zweig Centre ist nach Vereinbarung möglich.
Man muss nicht Germanist sein, um gute Gründe zu finden, das Stefan Zweig Centre zu besuchen: Das ganze Jahr hindurch zugänglich ist die Ausstellung im Foyer der Edmundsburg, die in Bildern und Dokumenten von Leben und Werk des Autors erzählt. In fünf Kapitel werden seine Lebensstationen, seine Bücher sowie die Begegnungen mit Freunden und Kollegen dokumentiert. Weiters zu sehen sind der Schreibtisch und eine Reise-Schreibmaschine Stefan Zweigs. Für Gäste aus dem Ausland gibt es alle Texte auch in englischer Sprache.
Erst jüngst hat das Stefan Zweig Centre hat bei dem Wettbewerb um das schönste Salzburger Kulturplakat des Jahres 2011 den dritten Preis gewonnen. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Carola Wilkens, die für das Stefan Zweig Centre Salzburg das gesamte corporate design gestaltet und auch die Plakate der letzten Jahre entworfen hat. Preisverleihung war am 18. November.
Auch einen Freunde-Verein gibt es. Die Mitglieder des „Vereins der Freunde des Stefan Zweig Centre“ helfen etwa bei Ankäufen für das Archiv oder die Forschungs-Bibliothek und tragen mit dazu bei, die wissenschaftlichen Vorbereitungen für eine neue Salzburger Werk-Ausgabe Stefan Zweigs finanzieren.
