Für Urheber- und Autorenrecht
25 JAHRE LITERATURHAUS / SALZBURGER AUTORENGRUPPE SAG
12/10/16 Die meisten Salzburger Literaturvereinigungen sind älter als das Literaturhaus Salzburg: Die Salzburger Autorengruppe SAG, vor 35 Jahren gegründet, ist die Bundesländervertretung der Österreichweiten IG Autoren. Schwerpunkte der SAG sind Autorenrecht und Literatur in der Öffentlichkeit.
Von Heidemarie Klabacher
„Ein etabliertes Literaturhaus wird man nicht so leicht abdrehen, wie eine einzelne kleinere Literaturvereinigung“, sagt Christian Hollaus von der SAG beim Pressegespräch zum Jubiläum: „Der Einzug ins Literaturhaus vor 25 Jahren brachte für uns Professionalisierung und Sicherheit.“ Bessere Kommunikation, der repräsentative Veranstaltungssaal, das gemeinsame monatliche Programmheft: „Das könnten wir alleine nie finanzieren.“
Das „Alleinstellungsmerkmal“ der SAG ist die berufspolitische Schiene: Gegründet worden sei die SAG vor 35 Jahren als Bundesländervertretung der Österreichweiten IG Autoren. Damals begannen, so Hollaus, die massiven Probleme mit dem Urheberrecht. Gemeinsames Auftreten wurde wichtig – und blieb es bis heute: „Wir versuchen, es besser zu machen, als in der Musik.“
Als berufspolitische Gruppierung habe man in den vergangenen 35 Jahren immer für die Rechte und die Besserstellung von Autorinnen und Autoren gekämpft. „Es war die SAG, die ein Mindesthonorar für Lesungen bei den Literaturveranstaltern österreichweit angeregt und durchgesetzt hat.“ Eine Errungenschaft, wenn auch bis heute nur eine „Empfehlung“ an alle professionellen Veranstalter. Davon hat es in den 1980er-Jahren deutlich weniger gegeben. – Von der Explosion von hundert auf tausend Literaturveranstaltungen pro Jahr in 25 Jahren allein im Bundesland Salzburg war schon die Rede. Literaturhausleiter Tomas Friedman ergänzt: „Lesungen gelten für manche als billige, da relativ unaufwändige Veranstaltungen, die zunehmend in Lokalen und an literaturfernen Orten stattfinden. Oft werden Autorinnen und Autoren dafür schlecht oder gar nicht honoriert. Das zeigt eine neue Untersuchung, die Ende September bei der Enquete ‚Ideal und Gesellschaft. Zur Literaturvermittlung in Österreich’ in Wien präsentiert wurde.“
Ein Vereinszweck der SAG ist natürlich auch Literaturvermittlung, die Schaffung neuer Präsentationsmöglichkeiten für Literatur. Da sei mit dem Einzug in ein gemeinsames Literaturhaus die Schärfung des eigenen Profils wichtig geworden, betont Hollaus. Erinnert sei an die Plakat-Aktion in Bahnhöfen „Literatur am Zug” oder an die „Literaturspur”, eine Plakat-Aktion in Bussen verbunden mit Texten im inzwischen aufgelösten „Stadtleben”. Heute erreiche man, so Christian Hollaus, durch die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen „ein Publikum abseits der klassischen Lesungen“. Das jährliche Kinder- und Jugendfestival „Lese-Abenteuer” gehöre dazu, „Literatur, Jazz, Integration“, gemeinsame Veranstaltungen für Studenten mit der Zeitschrift „Mosaik“, Kaffeehauslesungen oder Lesungen in Apotheken oder in der Stadtbibliothek. Publikationen der SAG sind in der Edition Eizenbergerhof erschienen: 1997 „Querzulesen“, 2005 die Lyrikanthologie „Wie es eben so ist, ohne Harfe” und 2011 „Ohne Ablaufdatum. 30 Jahre Salzburger Autorengruppe.“
Die Literaturvereinigungen haben, über die reine Vermittlungsarbeit hinaus, in Zeiten des Umbruchs von Verlags- und Medienlandschaften und des veränderten Leseverhaltens weiterhin genug zu tun. Christian Hollaus von der SAG: „Wir werden uns auch in Zukunft für Autorinnen und Autoren mit aller Kraft einsetzen, werden gerechte Bezahlung einfordern, soziale Absicherung, das Urheberrecht verteidigen und mit neuen Veranstaltungen für ein begeistertes Publikum für ihre Literatur sorgen.“ Wird – mit Porträts der einzelnen Literatureinrichtungen – fortgesetzt.
Salzburger AutorenGruppe - 25 Jahre Literaturhaus Salzburg – Fest „Sprach.Kunst_Sprach.Lust“ am Freitag (14.10.) und „open day“ mit stündlichem Programm am Samstag (15.10.) – www.literaturhaus-salzburg.at
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