Bloß keinen Achsbruch auf tausend Fahrkilometer!
BUCHBESPRECHUNG / KULTURFÜHRER / MOZART-WEGE
21/10/13 Surft man zur Homepage des Berliner Grebennikov Verlags, so kommt man rasch auf Titel wie „Berlin … aber sexy“ (ein Erotikführer) oder „Von Ale bis Zwickel – Das ABC des Bieres“. Es soll aber auch Reisende geben, die ein gewisses Prickeln empfinden, wenn sie sich auf Mozarts Spuren durch Europa begeben.
Von Reinhard Kriechbaum
Ihnen kann mit dem ebenfalls neuen Titel „Europäische Mozart-Wege – Eine Reise von Salzburg nach Aachen“ geholfen werden. Von Salzburg aus startete die Familie Mozart im Juni 1763 ihre große Tour durch Westeuropa. Nun, 250 Jahre später, begibt sich ein Reiseführer auf die Spurensuche des ersten Teils dieser Reise, der sogenannten „Wunderkind-Reise“. Unterwegs warten große Kulturmetropolen wie München, Frankfurt und Köln, idyllische Städtchen an Donau und Rhein, atemberaubende Schlossanlagen und Naturwunder wie das Welterbe Oberes Mittelrheintal auf ihre Entdeckung.
Der Reiseführer „Europäische Mozart Wege – Eine Reise von Salzburg nach Aachen“ erscheint als Band 12 in der vom Grebennikov Verlag herausgegebenen deutschsprachigen Serie „Explorise Ferienstraßen“. Die Stationen: Aachen, Augsburg, Bad Cannstadt, Bad Salzig, Bingen, Bonn, Bruchsal, Frankfurt am Main, Geislingen, Koblenz, Köln, Ludwigsburg, Mainz, Mannheim, München, Oestrich, Plochingen, Salzburg, Schwetzingen, St. Goar, Ulm, Walluf, Wasserburg und Worms.
Es braucht schon gewisse Zeit zur Erkundung: Rund 1.000 Kilometer ist die Themenstraße zwischen Salzburg und Aachen lang. Aber Ungeduldigen zum Trost: Schneller als seinerzeit mit der Postkutsche geht es allemal. Und was ist schon ein heutiger Verkehrsstau gegen einen Achsbruch? Solche Unliebsamkeiten fahrtechnischer Art hat Mozart öfter als einmal erlebt. Als es nahe Wasserburg – für heutige Verhältnisse ein Nachmittagsausflug von Salzburg aus – passierte, musste man sich dort einquartieren und das Wunderkind nutzte die Zeit, so nebenbei das Orgelspielen zu erlernen. Selbst wenn deutsche Autobahnen hoffnungslos verstopft sind, ginge sich eine solche kreative Nebenbeschäftigung nur schwerlich aus, nicht mal für einen Menschen mit den Genen Mozarts.
