Aus Schuberts Fleiß-Jahr 1816
CAMERATA SALZBURG / SCHUBERT IN GASTEIN
05/09/16 Als Schubert einen schönen Sommer in Bad Gastein verbrachte – die weiteste Reise seines Lebens – brauchte er die Monarchie nicht zu verlassen: Damals gehörte Salzburg ja bereits neun Jahre zu Österreich. Das Camerata-Festival „Schubert in Gastein“ erinnert trotzdem an das Landes-Jubiläum .
Zum vierten Mal findet „Schubert in Gastein“ statt, der Termin Mitte September (diesmal von 15. bis 18.9.) hat sich bewährt. 1800 verkaufte Eintrittskarten im Vorjahr sprechen für sich. Dies ist nicht selbstverständlich, denn gar große Räume für Konzerte hat man in Bad Gastein nicht anzubieten. Es spielt die Camerata Salzburg, es organisiert der Kur- und Tourismusverband Bad Gastein - und Hauptsponsor ist die Nuernberger Versicherung. So funktioniert das Festival, bei dem heuer in der Hauptsache Werke erklingen, die Schubert 1816 komponierte.
Dass Salzburg in diesem Jahr zu Österreich kam, hat ihn damals vermutlich wenig tangiert. Eher schon, dass er Vertonungen Goethe'scher Gedichte an den Dichterfürsten sandte, der alte Herr in Weimar aber darob keineswegs in Euphorie ausbrach.
In der Preimskirche in Bad Gastein findet das Eröffnungskonzert von „Schubert in Gastein“ statt, unter anderem mit den Symphonien Nr. 4 und 5. Im Foyer des Grand Hotel de l´Europe liest Karl Merkatz aus Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“. Musikalisch umrahmen den Abend Wally Hase (Flöte) und Ariane Haering (Klavier). Im Programm finden sich auch Werke von Mozart, Beethoven sowie deren Zeitgenossen Sigismund Ritter von Neukomm und Anton Diabelli. Ebenso aufgeführt werden Stücke von Schuberts Wiener Zeitgenossen Ludwig van Beethoven.
In einer Matinee wird man den jungen Münchner Bariton Matthias Winckhler hören, den Ersten Preisträger beim Salzburger Mozartwettbewerbs 2014. Der Sänger, der unter dem Titel „Der Tod und das Mädchen – eine spätherbstliche Schubertiade“ eine Schubert-DVD aufgenommen hat, greift in Bad Gastein neben dem „Erlkönig“ weitere Goethe-Vertonungen auf, die Schubert 1816 zu einem Liederheft zusammenfasste.
„Nachdem Musizieren aus ist, wird herrlich schnabuliert und dann getanzt“, notierte ein Zeitzeuge nach einer Schubertiade in Wien. So ist im Europäischen Hof ein „Dinner wie zu Schuberts Zeit“ angesagt. (Tourismusverband Bad Gastein/dpk)