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Sommerliebe in der Glashütte

THEATER MOKRIT / QUERSCHLÄGER

12/07/18 Die neue Theater-Musik-Produktion von Theater Mokrit und den Querschlägern nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in den Lungau der 1970er Jahre: An einem ganz besonderen Schauplatz, der alten Glashütte in St.Michael, erzählt „Bonnie & Clyde“ die Liebesgeschichte von Klaus Clyde Gfrerer und Beatrice Bonnie Bonhoff.

„Die alte Glashütte, in der 1823 erstmals der Glasofen feierlich angeblasen wurde, wird aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und zur wunderbaren Kulisse mit historischem Hintergrund“, freut sich der Bürgermeister von St. Michael, Manfred Sampl. Er betont auch: Das Theaterprojekt begleitet uns auch hin zur „KulturSCHULE – SchulKULTUR“ in der Neuen Mittelschule St. Michael. So beabsichtigen wir im Garten der NMS die Errichtung einer Freiluftarena mit rund zweihundert Sitzplätzen und zeitgleich die Adaptierung eines Veranstaltungsraumes im inneren der Schule. Damit wird dieser „Platz der Bildung und Jugend“ zu einem Ort der Begegnung mit Herzenswärme und einem weiten Horizont. Dort entsteht Zukunft und in Zukunft entsteht dort ein zusätzlicher Aufführungsort.“

Der Spielort - die Glasbläserei - ist nicht das einzige interessante Objekt. Das „Gasthaus zur Glashütte“ ist das ehemalige, mit Fingerspitzengefühl renovierte Gewerkenhaus direkt neben der Glasbläserei. Bei der Kirwa (Kirchweih) im Oktober kommen dort die Einheimischen aus dem ganzen Ort zusammen, um zu essen, zu trinken und zu feiern. Die Gaststube ist am „Kirwasunntag“ schon am späten Vormittag bis in den letzten Winkel gefüllt, was bis in die späten Abendstunden so bleiben wird. Reservierungen gibt es keine, da muss auch der Bürgermeister warten, bis ein Platz frei wird. Serviert wird traditionelles Lungauer Schepsas (Schafbratl) mit mitgebratenen Ächtleng (Kartoffeln), das im uralten Ofenherd in der Küche zubereitet wird und gelinde gesagt eine kulinarische Offenbarung ist. Dazu wird ungezwungen geplauscht, gelacht, Schmäh geführt und musiziert, ungekünstelte Volkskultur, dass einem das Herz aufgeht.

Doch nun mal die Aufführungen, für die Mokrit und die Querschläger gemeinsame Sache machen. Clyde, der schon lange als Schriftsteller und Literaturprofessor in Wien lebt, kehrt nach mehreren Jahrzehnten zum ersten Mal wieder nach Little Chicago, das verrufene Viertel, in dem er aufwuchs, zurück, um mit seiner Tochter den 80.Geburtstag seiner Mutter zu feiern. Clyde, der seine Vergangenheit lange erfolgreich verdrängt hatte, beginnt auf die Fragen seiner Tochter hin zum ersten Mal von damals zu erzählen. Er erinnert sich an seine Jugendfreunde, an ihre Hoffnungen und Träume, an seine erste Liebe Bonnie, in jenem Sommer 1977, der voller Emotionen und richtungsweisend für sein ganzes Leben war.

Die Musik, die die Querschläger für das Stück geschrieben haben und unter Einsatz von fast dreißig Instrumenten live bei den Aufführungen spielen werden, spannt den Bogen von zeitgemäßen Folksongs über Bluesrock-Kracher und Disco-Zitate aus den 1970er Jahren bis hin zu gefühlvollen Balladen und Liebesliedern. Sie begleitet diesen teils humorvollen, teils emotionalen Ausflug in eine Welt, die heute zugleich nah und fern, vertraut und doch ein wenig fremd erscheint.

Fritz Messner, Walter Anichhofer, Robert Wimmer haben gemeinsam das Buch geschrieben, Walter Anichhofer führt Regie. (LKV)

„Bonnie & Clyde“ hat am Samstag (14.7.) um 19.30 Uhr in der Glashütte St. Michael Premiere. Weitere acht Aufführungen bis 28.7. – www.lungaukultur.at
Bilder: LKV / Mokrit / Rudolf Strauß

 

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