Ein besonders junger Touch
RADSTADT/ PAUL HOFHAIMER TAGE
29/05/18 Der jüngste Gast heuer bei den Paul Hofhaimer Tagen in Radstadt ist Noah Gessner. Der elfjährige Schlagwerker aus der Oststeiermark beeindruckte bereits vor zwei Jahren mit einem Soloauftritt bei den Hofhaimer Tagen. Dieses Jahr kehrt er als „prima la musica“-Bundessieger wieder.
„Für mich sind die Paul Hofhaimer Tage eine Veranstaltungsreihe, mit der wir versuchen, Urbanität nach Radstadt zu bringen“, sagt Elisabeth Schneider. Zum 32. Mal richtet sie dieses Festival aus, das nicht zuletzt auch die kultureller Qualität der Region spiegeln, aber eben auch den Horizont erweitern will. „Dieses Bemühen entspricht immer mehr unserer Vorstellung von 'Kultur vor Ort' und 'Kultur für Alle'.“
Des jungen Schlagzeugers Noah Gessner Stunde schlägt am Donnerstag (31.5.) in der Produktionshalle der Firma k-tec, nach der Eröffnungsrede von Brita Steinwendter. Auch diese Eröffnungsreden sind ja ein sehr spezifischer Akzent zu den Paul Hofhaimer Tagen: Anlass, Dinge zur Sprache zu bringen, die für regionale Kulturarbeit von Belang sind. Die langjährige Leiterin der Rauriser Literaturtage kennt das Salzburger Kulturleben in- und auswendig. Über das Ensemble MoZuluArt, das auch im Eröffnungskonzert zu hören sein wird, werden wir noch berichten. An dem Abend in der Produktionshalle k-tec spielt dann auch noch das Ambassade Streichquartett.
In keine Stil-Schublade passen die „Donauwellenreiter“. Sie nennen sich Klangsurfer und verbinden Folklore, Pop, Jazz, Klassik, Kammer- und Weltmusik. Genre-Konventionen gelten der Band aus Wien nicht viel, so spricht das Quartett aus Wien das Jazzpublikum ebenso an wie Liebhaber der Weltmusik und Leute, die Außergewöhnliches suchen. Die Donauwellenreiter sind am Freitag (1.6.) im Zeughaus am Turm zu Gast.
Ebenfalls im Zeughaus am Turm spielt in einer Matinee am Sonntag (3.6.) das Moser-Trio. Die Geschwister Sarah, Lukas und Florian Moser bilden die Besetzung klassisches Klaviertrio, aber sie spielen neben Klassik schon auch mal Charlie Bird Parker.
Kein gewöhnlicher Liederabend ist am Samstag (2.6.) am Nachmittag in Schloss Höch zu erwarten, denn der Bariton Matthias Helm wird nicht vom Klavier, sondern von einer Akkordeonspielerin (Manuela Kloibmüller) begleitet. Unter dem Motto „Der Flug der Zeit“ stehen Lieder von Schubert neben Balladen von Carl Loewe, Gesängen von Hanns Eisler und Chansons von Georg Kreisler. Am frühen Abend liest danach, ebenfalls auf Schloss Höch, Brita Steinwendter aus ihrem Buch „An diesem einen Punkt der Welt“.
Hannes Raffaseder ist als Komponist und Klang-Experimentator ein geschätzter Gast bei den Paul Hofhaimer Tagen. Ein Werk von ihm – „kreis.lauf – 3.Streichquartett“ – hat das Adamas Quartett aus Wien am Samstag (2.6.) abends auf Schloss Höch auf den Pulten liegen. Das Zeitgenössische ist zwischen Musik von Mendelssohn und Schubert gebettet.
„Ungehörtes für Saxophon und Orgel“ gibt es morgen Mittwoch (30.5.) um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche, also schon vor dem Eröffnungskonzert zur Festival-Einstimmung. Da spielen Gregor Unterkofler und Alexandra Lassnig-Walder vornehmlich Dinge, die man weder mit Orgel noch mit Kirche verbindet.
Auch Kino gibt es: Barbara Alberts Film „Licht“ um die blinde Pianistin und Mozart-Zeitgenossin Maria Theresia von Paradis. Die Wirtshaus-Musik hat bei den Hofhaimer Tagen schon Tradition, diesmal spielt die Sugar Hill Gang am Sonntag (3.6.) um 15 Uhr im Gasthof Stegerbräu.
Aber der zentrale Programmpunkt – und Abschluss in der k-tec-Produktionshalle am Sonntag (3.6.) – ist sowieso jedes Jahr das große Chorkonzert mit dem mittlerweile schon semiprofessionellen Hofhaimer Chor und des Hofhaimer Orchesters. Sängerinnen und Sängern sowie Musiker kommen aus der Region. Diesmal hat man sich Mendelssohn Bartholdys Symphonie „Lobgesang“ vorgenommen. Vor der Pause ein Klavier: Der 1993 in Oberndorf geborene Pianist Marucs P. Hasenauer spielt Beethovens „Apassionata“ und ein Scherzo von Chopin.