Nun sind's in Salzburg 30
HINTERGRUND / MUSEUMSGÜTESIEGEL
16/10/17 Das Museumsgütesiegel ist keine Auszeichnung, die einem auf Dauer angeklebt wird. Die Auszeichnung wird nur für jeweils fünf Jahre verliehen, und in dieser Zeitspanne muss die betreffende Einrichtung beweisen, dass sie den Standards, für die dieses Gütesiegel steht, auch wirklich entspricht.
Derzeit führen dreißig Salzburger Museen das Gütesiegel. Für das Museum Burg Golling, das Museum Tauernbahn Schwarzach, das Keltenmuseum und das Panorama Museum (die letzten beiden sind Teile des Salzburg Museums) wurde es bis 2022 verlängert. Jüngster Salzburger Museumsgütesiegel-Träger ist das Heimatkundliche Museum St. Gilgen. Anlässlich der Österreichischen Museumstage unter dem Motto „Museum und Zivilgesellschaft“ im Museum Arbeitswelt in Steyr wurde dieser Tage die Plakette überreicht.
Die Spitzenklöppelei ist ein spezifisches Handwerk, das in dem inhaltlich sehr breit aufgestellten Heimatkundlichen Museum St. Gilgen gezeigt wird, aber auch der lokale Tourismus oder die längst nicht mehr verkehrende Lokalbahn zwischen Salzburg und Bad Ischl sind Themen. Sommergäste in St. Gilgen waren beispielsweise der Chirurg Theodor Billroth und die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Ein Ausstellungsschwerpunkt ist die Glaserzeugung in der ältesten Salzburgischen Glashütte der Neuzeit, die 1701 in St. Gilgen/Aich gegründet wurde und bis 1825 bestand.
„Die Auszeichnung mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel garantiert den Besucherinnen und Besuchern hohe Qualitätsstandards“, so der für diesen bereich zuständige Landesrat Heinrich Schellhorn. „Für den Museumsstandort Salzburg ist es sehr wertvoll, dass sich immer mehr Museen im Land dieses Gütesiegel erarbeiten. Wir werden die Bemühungen unterstützen, dass die Zahl noch weiter wächst.“
Die Auszeichnung wird gemeinsam vom Österreichischen Nationalkomitee des International Council of Museums (ICOM) und dem Museumsbund Österreich vergeben. Derzeit dürfen sich 254 österreichische Museen mit der Plakette schmücken, die seit 2002, also seit fünfzehn Jahren vergeben wird. Dem ICOM geht es darum, das Niveau im Museumswesen allgemein zu heben. Als „Museum“ darf man ja alles bezeichnen, der begriff ist ungeschützt. Mit dem Museumsgütesiegel wird ein gewisser Standard beurkundet, der auf dem internationalen „Code of Ethics“ für die Museumsarbeit fußt. Um das Museumsgütesiegel kann man sich bewerben. (LK/dpk-krie)