Die Ranger kommen mit dem Elektro-Mountainbike
HINTERGRUND / NATIONALPARK HOHE TAUERN
25/08/17 Bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2017 der Nationalparkverwaltung Anfang des Jahres in Wien hat man ein neues Konzept für den Einsatz der Nationalpark-Ranger im Sommer bereits angekündigt. Das wird derzeit umgesetzt. Viele Aktivitäten und Vermittlungsprogramme richten sich an Schulklassen, aber man hat auch Individualtouristen im Blick.
„Wir wollen die Menschen mit der weltweiten Nationalparkidee begeistern und das nicht mit PR, Social Media und Hightech, sondern über persönliche Kontakte mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Nationalpark-Referentin LHStv. Astrid Rössler. Die Voraussetzungen für die Vermittlung der Nationalparkidee sind im Salzburger Teil der hohen Tauern optimal. Im Sommerhalbjahr 2016 besuchten hier mehr als drei Millionen Menschen den Nationalpark und seine Einrichtungen. 370.000 waren es „indoor“ in den zehn Erlebnisausstellungen vom Nationalparkzentrum in Mittersill bis zum Haus Könige der Lüfte in Rauris. Bleiben mehr als 2,6 Millionen Menschen, die „outdoor“, also auf den Selbstgestrickten unterwegs waren.
Die langjährigen Erfahrungen im Geschäftsfeld Bildung und Besucherinformation zeigen, dass sich die meisten buchbaren Angebote aus den Jahresprogrammen der Nationalparkverwaltung hervorragend für Schulklassen und organisierte Gruppen eignen. Etwa 22.000 bis 25.000 Schülerinnen und Schüler werden pro Jahr betreut, hier übersteigt die Nachfrage auch regelmäßig die vorhandenen Kapazitäten.
Anders sah es bisher bei den täglichen Führungsangeboten für Gäste und Einheimische aus. Während sich tausende Besucherinnen und Besucher in den Nationalparktälern bewegten, waren 15 bis 20 Ranger mit jeweils einer Handvoll gebuchter Gäste den ganzen Tag beschäftigt. Diese Exklusivität ist zwar gut angekommen, aber eben nur bei 0,5 Prozent der gezählten Menschen im Schutzgebiet.
„Für uns war klar, dass wir hier dringenden Handlungsbedarf haben“, erklärt Nationalpark-Direktor Wolfgang Urban. „Denn um möglichst viele Menschen mit der Nationalparkidee zu begeistern, braucht neben guter Infrastruktur an Ausstellungen und Lehrwegen den persönlichen Kontakt mit selber begeisterten und überzeugten Menschen, die diese Idee leben und verkörpern."
Im neuen Konzept für die Besucherbetreuung steht das Team der Nationalparkverwaltung nicht nur für Informationen zur Verfügung. Spektive werden aufgebaut, wenn es gerade Wildtiere zu beobachten gibt, und man weist auf spektakuläre Naturereignisse und -prozesse hier, an denen die Leute sonst vorüber gehen. Es soll also anschaulich gemacht werden, welche gemeinsame gesellschaftliche Anstrengung es braucht damit, die letzten noch unberührten Hochgebirgsökosysteme in ihrer ungezähmten wilden Dynamik für die kommenden Generationen zu erhalten.
Insgesamt wurden in der Nationalparkverwaltung dafür 10.000 Arbeitsstunden eingeplant. Für die Mobilität der Ranger in den Tälern sorgen eigens angemietete E-Bikes. (Landeskorrespondenz)
