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Keile und Dübel in den Gekreuzigten

HINTERGRUND / KLEIN- UND FLURDENKMALE

26/09/17  Die „Zirbe beim Kreuz nächst dem Schlösslgut", im Lungau zwischen Tamsweg und Seetal gegenüber dem Schlösslgut in Penk, ist ein Naturdenkmal. Fast wäre sie des Kreuzes verlustig gegangen.

Der überlebensgroße gekreuzigte Christus aus dem 18. Jahrhundert wurde nach einer laienhaften Sanierung um 1960 kaum mehr gepflegt und drohte zu verkommen. Für solche Fälle greift das Budget für die Rettung und Pflege von Klein- und Flurdenkmälern des Landes Salzburg. Das sind keine enormen Summen und die Objekte eigentlich nicht von der Art, dass Schlagzeilen über ihre Rettung geschrieben würden. Aber in Summe stiften diese Klein- und Flurdenkmäler doch Teil der regionalen Identität.

Am Beispiel dieses Kreuzes unter besagter Zirbe, für die es Namensspender ist: Nach der Befundung durch Restaurator Heinz Michael im Jahr 2016 entpuppte sich der von Kälte und Nässe schwer beschädigte Corpus aus Zirbenholz als großartige bildhauerische Darstellung aus der Barockzeit.

Dementsprechend sollte die Restaurierung ausgelegt werden: ursprünglicher Ausdruck und Formensprache, Ergänzung der fehlenden Schnitzarbeiten, Ausfüllung der Risse und Stabilisierung, Neufassung und Schlusskonservierung. Das Detailfoto zeigt, wie des Gekreuzigten angenagte Wadel mit Holzkeilen und -Dübeln ergänzt werden.

„Für das Kulturland Salzburg ist das kulturelle Erbe ein Herzstück“, sagt Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn. „Die Klein- und Flurdenkmäler sind nicht nur Schmuckstücke in unserem Lebensraum, sondern sie dienen der Erinnerung – an Baukunst, alte Handwerkstechniken, Brauchtum und Tradition.“ Ein Anliegen sei, solch ländliche Klein-Kunst durch professionelle Sanierung zu erhalten, in Partnerschaft mit den Besitzern.

Im Frühjahr wurde der restaurierte Corpus wieder auf den Kreuzbalken montiert. Für den Regenschutz sorgt nun ein Lärchenschindeldach, das von den Fachkräften der Lungauer Straßenmeisterei nach historischem Vorbild angefertigt wurde. (Landeskorrespondenz)

Bild: Land Salzburg (1); Heinz Michael (2)

 

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