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Salzburg für 538.000 und nochmal 50 Millionen Menschen

HINTERGRUND / PAUSENFILM

22/12/15 Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat gewiss recht, wenn er über Georg Rihas Pausenfilm zum Neujahrskonzert sagt: „Es sind bestveranlagte Mittel“, die man da investiert hat. 22 Minuten Werbung vor 50 bis 60 Millionen Fernsehzuschauern weltweit. Also für etwa hundert Mal so viele Menschen, wie unser Bundesland Einwohner zählt.

Von Reinhard Kriechbaum

Dafür sind 150.000 Euro nun wirklich ein Klacks. Grundsätzlich ist der Pausenfilm zum Neujahrskonzert ja eine Koproduktion von ORF und Wiener Philharmonikern (die auch die Vermarktung des Streifens betreiben). 100.000 Euro Förderung kamen für die Produktion aus dem Tourismusfonds des Landes, weitere 50.000 Euro aus dem Budget von Salzburg 20.16. Das ist etwa die Hälfte der Produktionskosten. Dass unser Bundesland seit 200 Jahren zu Österreich gehört, an dieses Jubiläums gilt es sich im kommenden Jahr zu erinnern. Das Wort „feiern“ will uns irgendwie nicht recht in die Tasten gehen, aber vielleicht müssen wir ja im DrehPunktKultur noch an unserem feudal-patriotischen Österreich-Verständnis arbeiten.

Die Idee für den Film sei „in einem Wiener Kaffeehaus entstanden“, berichtete der Landeshauptmann bei der Pressepräsentation heute Dienstag (22.12.) Vormittag. Georg Riha sei immer auf der Suche nach Geldquellen für seine Produktionen, so sei man auf den Salzburg-Film gekommen.

Fritz Urban, als ehemaliger Salzburger ORF-Landesdirektor und jetziger Geschäftsführer von „Salzburg 20.16“ mit den medialen Wirkungen solcher Filme vertraut, erklärt: „Im Vorjahr wurde der Pausenfilm zum Neujahrskonzert von einer Million Menschen gesehen.“ Die Zahl bezieht sich nur auf Österreich und die Ausstrahlung im live übertragenen Konzert. Rechne man zeitversetzte Wiederholungen (3sat, ORF III) dazu, seien es in Österreich 1,5 bis 2 Millionen, sagt Urban. Sechzig Prozent Reichweite ist für eine Kultursendung ein ziemlich sensationeller Wert. „Einige der angeschlossenen TV-Stationen werden auch Passagen oder den ganzen Pausenfilm übernehmen und die Bilder aus Salzburg in alle Teile der Welt ausstrahlen“, erklärt Urban. Mithin sei mit über fünfzig Millionen Zuschauern zu rechenen, von China bis in die USA.

Noch etwas verriet Friedrich Urban bei der Presse-Präsentation: „Es gibt die Überlegung, aus dem Gesamtmaterial eine 45-Minuten-Dokumentation zu machen.“ Mit dem bayerischen Rundfunk sei man im Gespräch. Der Pausenfilm von Regisseur Ernst Grandits und Produzent Georg Riha dauert ja nur 22 Minuten.

Wilfried Haslauer weist auf die „Außen- und Innenwirkung“ des Films hin. Es gehe nicht nur um die Tourismuswerbung. Die hier lebenden Menschen seien genau so Adressaten, denn das Landes-Jubiläum solle auch dazu beitragen, „dass wir uns selbst bewusst werden“. Haslauer hält den Film für „hoch emotional für Salzburger“. Diese sollen – das gelte für alle Initiativen im Jubiläumsjahr – „aus der Nörgelkiste herauskommen“.

Der Pausenfilm zum Neujahrskonzert wird am 1. Jänner um 11.50 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt. Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker beginnt 11.15 Uhr in ORF 2, den Ton liefert zudem Ö1. Mariss Jansons ist diesmal der Dirigent – www.wienerphilharmoniker.at ; programm.orf.at - Die offizielle website zum Jubiläumsjahr - www.salzburg2016.at
Bild: ORF (1); LMZ Franz Neumayr/SB (1)
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