Auch Salzburg kann jetzt hörend mitnaschen
FREIES RADIO SALZKAMMERGUT
07/09/12 Die „Radiofabrik“ in der Region Salzkammergut heißt „Freies Radio Salzkammergut“. Ab 29. September wird man diesen Sender auch rund um den Wolfgangsee, also auch in dieser Ecke des Bundeslandes Salzburg empfangen können.
„Mehr als 10.000 Menschen können das Freie Radio nun zusätzlich empfangen und auch mitgestalten“, sagt Geschäftsführer Mario Friedwagner. Aus Anlass der Installation der neuen Sendeanlage, mit der man die Gemeinden St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang einbindet, wird es ein Fest in der Deutschvilla in Strobl geben: Ab 19.30 Uhr drehen sich am Samstag, den 8. September die Plattenteller und die langjährige Sendungsmacherin, Edith Schiller, wird alte Schellacks aus ihrem Archiv spielen. Die Literaturperformance der Gruppe "Sinnenbrand", einer Art Band, die anstatt von Musik Literatur spielt, zerlegt und wieder zusammenbaut, beginnt um etwa 20 Uhr. Im Anschluss darf zur Show von "Crazy Bitch in a Cave", einer Transgender-Künstler(in), getanzt werden.
Seit 31. März 1999 gestalten zirka 120 Sendungsmacher mehr als 60 Sendungen im Tages- Wochen- und Monatsrhythmus sowie in verschiedenen Sprachen. Neben diesen Programmen im offenen Zugang produziert das Freie Radio Salzkammergut (FRS) ein Infomagazin und einen täglichen Veranstaltungskalender.
Im Vorjahr haben rund 80 Personen an Workshops und Seminaren teilgenommen, damit ist das Freie Radio –ähnlich der Salzburger Radiofabrik – ein gefragter Lernort für die Vermittlung journalistischer, technischer und sozialer Kompetenzen.
„Das FRS Programm ist ein 24 Stunden Vollprogramm, stellt eine publizistische Ergänzung der regionalen Berichterstattung dar und bildet einen wichtigen Beitrag zur Meinungs- und Medienvielfalt im Salzkammergut“, so Mario Friedwagner. „Die Informationsproduktion erfolgt nach dem ‚Bottom Up‘- Prinzip und ist durch die Radiomacher in den einzelnen Orten und Kleinregionen verankert. Diese direkte Form der Berichterstattung fördert Teilhabe, Mitsprache und Selbstermächtigung der Bevölkerung.“
Seit Anfang Mai 2010 betreibt das Radio in der alten Landesmusikschule Vöcklabruck ein Außenstudio. „Radionest“, sagen die Leute von FRS dazu liebevoll. Es bietet niederschwellige Produktionsbedingungen und besteht aus einem Sendestudio sowie einem Schnittraum zur Bearbeitung von Beiträgen.
Das FRS bespielt ein Netz aus sieben Sendeanlagen und erreicht geographisch einen Siedlungsraum von zirka 220.000 Menschen. „Mit dem Studio in Bad Ischl, dem Außenstudio in Vöcklabruck, einem Radioraum in Gmunden und Sendeanlagen in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark hat sich das Radio zu einem Kulturbetrieb mit großem integrativem Potential entwickelt“, so Mario Friedwagner. (FRS)