Horst Reischenböck ist siebzig
AUS DER REDAKTION
10/09/15 Immer wieder macht einen Staunen, an was alles er sich erinnert: Horst Reischenböck ist so etwas wie das lebende Tonträger-Gedächtnis des DrehPunktKultur. Heute Donnerstag (10.9.) wird er siebzig Jahre alt.
Hört er einen Solisten, begegnet er einem Dirigenten bei den von ihm besonders geliebten Kulturvereinigungs-Konzerten, kann man ziemlich sicher sein, dass ihm etwas zur Diskographie einfällt, zu jener des Künstlers oder auch zu den aufgeführten Werken. Wo hat er sich bloß all die Zahlen notiert? Wir glauben: Es funktioniert nur, weil er wirklich alles abrufbereit im Kopf und (zur Kontrolle wohl nur) im Regal stehen hat. Dieser Leidenschaft für die aufgenommene Musik ist wohl auch geschuldet, dass man ihn über Jahre immer wieder als gut beratenden Verkäufer in einem Salzburger Schallplattengeschäft gesehen hat. Auch HiFi-Anlagen – was sonst? – hat er in den siebziger Jahren verkauft.
Beruflich ist der aus einer Alt-Salzburger Familie stammende Horst Erwin Reischenböck, der in Linz Grafik studiert hat, aber auf einer ganz anderen Schiene unterwegs: Seit 1967 ist er freiberuflicher Fremdenführer in Salzburg. Spezialführungen in Sachen Musik sind natürlich seine Stärke. Solche macht er nicht nur in der Stadt, auch im Salzkammergut und andernorts. Als Fremdenführer aktiv ist Horst Erwin Reischenböck auch nach Einbruch der Dunkelheit: Er und ein Kollege bieten Nachtwächter-Führungen an – da hat er in Bibers berühmter „Nachtwächter-Serenade“ ja ein Vorbild...
Ebenfalls schon seit Ende der sechziger Jahre ist Reischenböck als Kulturjournalist für verschiedene österreichische Tageszeitungen tätig, viele Jahre fürs Salzburger Tagblatt (solange es dieses gab) und auch für den ORF. Einige Bücher hat er geschrieben, darunter „1200 Jahre Musik in Salzburg“ und „Die Mozarts in Salzburg“. Oder die kleine Broschüre über Musikergedenkstätten hierorts. Leider ist das alles inzwischen vergriffen. (dpk-krie)