Starke Stimme, starke Persönlichkeit
INTERVIEW / CLAUDIA SPITZER
01/04/14 Es geht in ihren Workshops nicht darum, lauter „Whitney Housten-Klone“ zu produzieren. Ganz im Gegenteil: Claudia Spitzers Ziel ist es, Menschen die Freude am Singen haben, individuell an die eigene Stimme, heranzuführen. DrehPunktKultur im Gespräch mit der Gesangspädagogin.
Von Larissa Weigend
„Singen ist körperliche Arbeit – Sportmuffel sind hier trotzdem richtig.“ Es gehe in ihren Workshops nicht darum, aus den Teilnehmerinnen und Teilnehmern lauter „Whitney Housten-Klone“ zu machen. Ganz im Gegenteil: Claudia Spitzers Ziel ist es, am Gesang Interessierte, individuell an die eigene Stimme, heranzuführen: „Jeder von uns ist anders gestrickt.“
Und so plädiert der „Vocal Coach“ für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. „Ein wesentlicher Aspekt ist das Körpergefühl, das es neu zu entdecken gilt.“ Claudia Spitzer, Leiterin der „Vocal Union“ in Salzburg, lädt am Donnerstag (3.4.) im Rahmen der Reihe „Rockhouse Academy Musicians“ zum „Voice Coaching“ ins Rockhouse.
„Wichtig ist, wie man seinen Körper und seine Stimme kontrolliert, damit richtig umgeht und arbeitet“, erklärt sie im Gespräch mit DrehPunktKultur. Die Betonung liege auf „richtig“. Denn „falsch“ zu singen (und damit ist jetzt nicht falsche Intonation oder kreative Melodieführung gemeint) könne sehr schädlich sein. „Und durchaus nicht alle unserer prominenten Vorbilder sollten uns in dieser Hinsicht als Maßstab dienen.“
„Vocal Coaching“, das Trainieren der Stimme, sei eine Allround-Methode, um mehrere Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen: „Eine starke Stimme macht sich nicht nur in der Lautstärke, in der wir sprechen bemerkbar.“ (Auch wenn es mit richtiger Technik kein Problem sei, einen 120 Dezibel-Schrei loslassen kann, „ohne auch nur eine Spur von Heiserkeit zu verspüren“). Die Stimme beeinflusse vielmehr unsere gesamte Präsenz: „Sie verleiht uns Selbstbewusstsein und lässt uns überzeugend auftreten.“
Nicht jeder Gesangesfreudige müsse zur Rockröhre oder Opern-Diva mutieren, „denn es geht nicht um Perfektion“. Aber mit der richtigen Mischung aus Technik und künstlerisch-individueller Freiheit, sei es möglich, „authentisch zu werden“.
Vocal Coach Claudia Spitzer hat eine klassische Gesangsausbildung absolviert und sich dann entschlossen, „eine andere Richtung einzuschlagen“: Dem Gebiet des Rock und Pop hat sie sich erfolgreich verschrieben. In ihrem Tonstudio quartierten sich regelmäßig Bands mit Rang und Namen ein, um zu proben. „So unterschiedlich die verschiedenen Musikgenres in Sachen Gesang auch sein mögen, sie basieren auf denselben technischen Bausteinen.“
Ob Feilen an der Gesangstechnik oder Entdecken der Beckenbodenmuskulatur: Ziele eines Workshops, wie sie ihn am Donnerstag (3.4.) im Rockhouse anbiete, seien „Hineinschnuppern in das Fach, Arbeiten am eigenen Auftreten und vor allem an der Atemtechnik.“
