Ein neuer Tiefenschürfer
IM PORTRÄT / HOLGER WENDLING
29/11/12 Ein international erfahrener Archäologe ist künftig im Salzburg Museum und Keltenmuseum in Sachen Keltenforschung tätig: Holger Wendling wird die urgeschichtlichen Sammlungen in beiden Häusern bearbeiten und sich zusätzlich um die Entwicklung von Projekten zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Keltenforschung kümmern.
„Eine besonders schöne Herausforderung ist für mich der Dürrnberg, weil er auf einzigartige Weise Aspekte der Siedlungsarchäologie und des eisenzeitlichen Bestattungsbrauchtums sowie montanarchäologische Befunde an einem Platz vereint“, sagt Holger Wendling in Vorfreude auf einen seiner künftigen Hauptarbeitsplätze. „Der Dürrnberg bietet damit herausragende Möglichkeiten, das Spektrum der keltischen Lebensrealität zu studieren.“
Aufgrund der langen Tradition altertumskundlicher Forschungen auf dem Dürrnberg öffnet sich auf Basis unzähliger Funde, Gräber, Siedlungen und Bergwerke ein weites Feld für moderne archäologische Analysen und Methoden. „Zweifellos liegt sowohl im Boden des Dürrnberges, als auch in den Archiven und Depots der Sammlungen noch die eine oder andere Besonderheit, die ihrer (Wieder-)Entdeckung und wissenschaftlichen Untersuchung harrt.“
Der 37jährige Archäologe hat sich als wissenschaftlicher Referent bei der Römisch-Germanischen Kommission Frankfurt/M. des Deutschen Archäologischen Instituts einen Namen gemacht und war bei Forschungen, Ausgrabungen und Prospektion im eisenzeitlichen Oppidum von Manching (Bayern), in Serbien und im Kosovo beteiligt.
„Ich hoffe, dass ich im Team mit den Kolleginnen und Kollegen aus Museen, Denkmalpflege und Kommunen neue Erkenntnisse zur keltischen Besiedlung des Salzburger Landes beisteuern kann und das historische Bewusstsein der Bevölkerung für jene wichtige und interessante Zeit noch stärker schärfen kann“, sagt Wendling, der seine neue Tätigkeit mit Jahresbeginn antritt.
Der Halleiner Bürgermeister Christian Stöckl: „Uns war es wichtig, einen Spezialisten für die Urgeschichte zu holen. Herr Dr. Wendling soll die bereits laufenden Publikationstätigkeiten koordinieren und vorantreiben. Im Museum wird er der Ansprechpartner sein und sich inhaltlich bei den archäologischen Ausstellungsprojekten beteiligen.“ Auch Notgrabungen fallen in den Zuständigkeitsbereich des neuen Archäologen. „So ist es auch weiterhin gesichert, dass alle Fundobjekte vom Dürrnberg im Keltenmuseum bleiben“, sagt Bürgermeister Stöckl. (Salzburg Museum)