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Keine Angst vorm Fliegen

IM PORTRÄT / TERESA PRÄAUER

20/09/12 „Ich bin tapfer durch die Lande gezogen und geflogen und hab dann dich gesehen und mir gesagt, so ein Dreikäsehoch mit Elefantenohren braucht ein Geschwisterkind…“ Teresa Präauer präsentiert auf Einladung des Literaturforums Leselampe heute Donnerstag (20.9.) im Literaturhaus Salzburg ihren Debütroman "Für den Herrscher aus Übersee".

Teresa Präauer hebt ab: In ihrem Romanerstling "Für den Herrscher aus Übersee" dreht sich alles ums Fliegen. "Fast jeder in diesem Roman fliegt auf irgendeine Weise: Die Fliegerin, die in ihrem bohnenförmigen Fluggerät eine Schar von Vögeln in ihr Winterquartier begleitet. Die Kinder mit ihren selbstgebauten Flugmaschinen aus Federn, Papier und Draht."

Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz, lebte viele Jahre in Salzburg: Sie studierte in der Klasse für Malerei am Mozarteum und Germanistik in Salzburg und Berlin. Sie lebt heute in Wien, schreibt und zeichnet: Als Malerin arbeitet Präauer mit Zeichnung, Trickfilm und - ebenfalls – mit Text. "Ausgangsmaterial für ihr Tun findet sie in Büchern, Zeitschriften und Ausstellungen über Mode- und Kostümgeschichte, Volkskultur oder Puppen." Aufenthaltstipendien führten sie u.a. nach Dresden und Budapest, zuletzt erhielt sie ein einjähriges Arbeitsstipendium des Bundesministeriums und die Talentförderprämie des Landes OÖ.

Die Zeichnungen des Buches "Die Gans im Gegenteil" von Wolf Haas sind von ihr: "Besonders in Erinnerung blieb die große Gedächtnisleistung mit der der Autor im Stegreif aus seinem ersten lyrischen Werk „Die Gans im Gegenteil“ (ein von Teresa Präauer wunderschön illustriertes Kinder- und Erwachsenenbuch) rezitierte", hieß es 2010 im dpk-Bericht über eine Lesung von Wolf Haas. Für die Arbeit an ihrem Debütroman "Für den Herrscher aus Übersee" wurde die Autorin und Bildende Künstlerin auch durch ein Lektoratsprojekt des Landes Salzburg unterstützt!

Es ist Sommer. Die Eltern sind auf Reisen und schicken ihren Kindern täglich eine Ansichtskarte von den exotischen Plätzen dieser Welt. Der Großvater liest daraus vor, was er lesen möchte, und das ist meist das Gegenteil dessen, was dort geschrieben steht. Für die Kinder Anlass genug, sich selbst das Lesen beizubringen. Lesen kann man angeblich auch von den Vögeln lernen. Und Fliegen! „Fau wie in Sieg, Fau wie in Vogel, und Fau, wie die Vögel fliegen!“, ruft ihnen der Großvater zu und streckt dabei Zeige- und Mittelfinger in die Luft. Die Kinder hängen an den Lippen des Großvaters und seine Geschichten werden immer phantastischer: Und das ist fürs Fliegenlernen gewiss die beste Voraussetzung. Zumindest behauptet er das in seinen hochstaplerischen Geschichten aus früher Zeit.

"Ich bin tapfer durch die Lande gezogen und geflogen und hab dann dich gesehen und mir gesagt, so ein Dreikäsehoch mit Elefantenohren braucht ein Geschwisterkind, dessen Glanz auf ihn abstrahlt, und das ihm zeigt, wie man mit solchen Ohren, wenn auch nicht schön sein, so doch fliegen kann." (Leselampe/dpk/Wallstein)

Teresa Präauer: Für den Herrscher aus Übersee. Roman. Wallstein Verlag, Göttingen 2012. 140 Seiten, 17,40 Euro.
Buchpräsentation mit Teresa Präauer ist heute Donnerstag (20.9.) um 20 Uhr im Literaturhaus Salzburg. Den vom Literaturforum Leselampe veranstalteten Abend moderiert Thorsten Ahrend vom Wallstein Verlag.
Foto: Leselampe/Lev Ledit

 

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