Romeo hat das Bühnen-Lieben in Salzburg studiert
IM PORTRÄT / DANIEL STRÄßER
10/10/11 Ein Karriere-Start wie jener von Daniel Sträßer färbt natürlich ab auf die ausbildende Institution: Der neue Romeo im Burgtheater kommt frisch von der Schauspielabteilung der Universität Mozarteum.
Eigentlich war es ja eine Art „Schulausflug“: Seit 1990 treffen sich die deutschsprachigen Schauspiel-Studierenden jährlich an einer der 18 beteiligten Hochschulen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Heuer zeigten rund zweihundert Teilnehmer in Hamburg ihre Produktionen. Im Juni ist der vierte Jahrgang der Schauspielabteilung der Universität Mozarteum mit dem Ensemblepreis heimgefahren. Gekürt wurde die ambitionierte Truppe für die Produktion „Der goldene Drache“ von Roland Schimmelpfennig in der Inszenierung von Regisseurin Tina Lanik.
Besonders bezahlt gemacht hat sich die Reise freilich für den 24-jährigen Mozarteum-Studenten Daniel Sträßer (geboren 1987 in Völklingen bei Saarbrücken). Klaus Missbach, Jury-Mitglied in Hamburg und Chefdramaturg am Burgtheater, lud den Nachwuchsschauspieler zum Vorsprechen nach Wien ein. Und Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann teilte die Einschätzung seines Chefdramaturgen: Daniel Sträßer erhielt einen Zweijahresvertrag als Ensemblemitglied des Burgtheaters und debütiert dort in der Premiere am 29. Oktober gleich mit der männlichen Hauptrolle in Shakespeares „Romeo und Julia“.
„Im ersten Moment war ich überwältigt, dann schlich sich langsam etwas Panik dazu, und Euphorie. Die habe ich im Sommer schon durchlaufen", beschreibt Daniel Sträßer seine ersten Gefühle nach der Bekanntgabe des Engagements. Wobei die Panik mittlerweile verflogen und berechtigtem Selbstbewusstsein gewichen zu sein scheint: „Ich denke mir: Die haben mich gesehen und wollten mich, und das sind schließlich Profis. Letzten Endes wird dort auch ,nur' Theater gespielt, und das ist das, worauf ich in Salzburg die letzten dreieinhalb Jahre hingearbeitet habe.“ (Universität Mozarteum)
