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Präsent in jeder Rolle

IM PORTRÄT / BIRGIT MINICHMAYR

13/02/19 „Birgit Minichmayr zieht einen sofort in ihren Bann – man kann den Blick nicht von ihr lassen, so außergewöhnlich ist ihre Kraft.“ So heißt es in der Begründung der Jury, die der Künstlerin den Großen Diagonale-Schauspielpreis 2019 zugesprochen hat.

„Mit ihrem Spiel, mit ihrer Präsenz hat sie österreichischen genauso wie internationalen Produktionen zu unvergleichlicher Intensität verholfen.“ Der Große Diagonale-Schauspielpreis ist für Minichmayr bereits die zweite Würdigung im Rahmen des Festivals des österreichischen Films.

2009 wurde die Ausnahmeschauspielerin für ihre feinsinnig-nuancierte Darstellung in Der Knochenmann (Wolfgang Murnberger, AT 2008) mit dem Diagonale-Schauspielpreis bedacht. „Diese Schauspielerin verwandelt sich in eine Frau, die uns allen bekannt vorkommt, die ‚ganz normal‘ ist und dann doch mit ihrem Lachen, ihren Reaktionen, ihrem Schweigen, ihrer Präsenz überrascht. Man fragt sich, wie sie das macht? Vor allem der feine, zärtliche Humor, den sie spürbar macht und die Liebesgeschichte, die sie erzählt, berühren. Sie schafft es, in einer hässlichen Location, mit unbarmherzig hartem Licht, in eiskalter Atmosphäre zu flirten“, konstatierte die Jury damals.

Im Programm der Diagonale (19.-22.3.) in Graz ist Birgit Minichmayr in zwei Filmen zu sehen: So verkörpert sie in Emily Atefs mehrfach prämiertem Film 3 Tage in Quiberon die beste Freundin von Romy Schneider – für diese exzellente Darbietung in einer Nebenrolle erhielt Minichmayr den Deutschen Filmpreis. Im Wettbewerb der Diagonale’19 steht der Kurzfilm Die Sünderinnen vom Höllfall (AT 2018) von Veronika Franz und Severin Fiala.

Die 1977 geborene Birgit Minichmayr debütierte noch während ihrer Ausbildung am Max Reinhardt Seminar am Burgtheater (1999, als Dirne in Schnitzlers Der Reigen). Im April 2004 war sie in Frank Castorfs Gier nach Gold auf den Ruhrfestspielen in Recklinghausen zu sehen, einer Koproduktion mit der Volksbühne Berlin, zu der Minichmayr seit 2004 als permanentes Ensemblemitglied gehörte. Von 2007 bis 2011 war sie zudem festes Ensemblemitglied am Burgtheater, wohin sie ab nächster Spielzeit wieder zurückkehrt. 2010 und 2011 gab sie die Buhlschaft im Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Von 2011 bis 2013 zählte sie zum festen Ensemble des Residenztheaters in München. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Frank Castorf, Dimiter Gotscheff, René Pollesch, Stephan Kimmig, Luc Bondy und Martin Kušej zusammen.

Im Jahr 2000 gab sie in Abschied – Brechts letzter Sommer (Regie Jan Schütte) ihr Kinodebüt. Ein Jahr später spielte sie eine Stenotypistin in István Szabós Taking Sides – Der Fall Furtwängler und wurde dafür auf der Berlinale 2001 zum Shooting Star gekürt.

Birgit Minichmayr erhielt bereits viermal den Wiener Theaterpreis Nestroy. Für ihre Rolle in Maren Ades Alle Anderen (2009) wurde sie 2009 von der Berlinale mit dem Silbernen Bären geehrt und war zudem Schauspielerin des Jahres.

Bisherige Trägerinnen des Großen Diagonale-Schauspielpreises: Ingrid Burkhard (2018), Johannes Krisch (2017), Erni Mangold (2016), Tobias Moretti (2015), Georg Friedrich (2014), Maria Hofstätter (2013), Johannes Silberschneider (2012), Senta Berger (2011), Klaus Maria Brandauer (2010), Josef Hader (2009) und , Karl Markovics (2008). (Diagonale/dpk-krie)

Die Auszeichnung wird am 19. März anlässlich der Diagonale-Eröffnung in Graz vergeben – www.diagonale.at
Bilder: Diagonale / Thomas Dashuber (1)

 

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