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Kunst für den Frauenbauch und aus ihm heraus

IM PORTRÄT / SUSANNA ANDREINI

07/03/18 Im Rahmen der Frauenfilmtage im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ stellt Susanna Andreini heute Mittwoch (7.3.) dort unter anderem jene Arbeit vor, die im Vorjahr auch bei der Kunstbiennale von Venedig präsentiert wurde.

Von Reinhard Kriechbaum

Als Schöpferin von Puppen und Spielerin damit hat sich Susanna Andrein zuerst eingeführt: Seit 2003 hat Susanna Andreini erfolgreich „FigurenSchauSpiele“ für junges Publikum und Familien erdacht und diese in verschiedenen Ländern gezeigt. Unterdessen hat sie auf ihrem Webauftritt obenauf stehen „Künstlerin – Weisheitslehrerin – Coachin“.

Eine ihrer Frauen-Weisheiten ist der Joik-Gesang. Das Joiken ist eine spezifische musikalische Ausdrucksweise der schwedischen Samen. „Seit Urzeiten haben Frauen für ihre Kinder gesungen“, weiß Susanna Andreini. Der Joik ist ein dem Jodler verwandter eintöniger-gutturaler ritueller Gesang und ein integraler Bestandteil der Kultur der Sami. „In Gesellschaften, in denen das Weibliche gewürdigt wird und altes Wissen lebendig ist, tönen und singen Frauen für eine glückliche Empfängnis und Entbindung.“ Sie habe das Joiken von einer Schwedin gelernt und vermittelt dies auch an Frauen, die vor der Entbindung stehen.

An dem Abend im „Das Kino“ wird auch jener dreiminütige Dokumentar-Kurzfilm gezeigt, den der Salzburger Filmemacher Bernhard Braunstein über Susanna Andreini gedreht hat. Auch da ist das Joiken ein Thema. Die Cross-Over Künstlerin wurde 2017 mit ihren Kunstobjekten (Figuren) und diesem Filmporträt zur Kunstbiennale 2017 nach Venedig eingeladen, im Rahmen der Gruppenausstellung „Personal Structures“ zum Thema „Personal Existence“ eingeladen. Kuratiert wurde diese Biennale-Ausstellung von der Global Art Affairs Foundation.

Sie selbst hat sich auch schon mit dem Thema Film beschäftigt. Ihr neunminütiger Kurz-Trickfilm „Eine Prise Baubo“ ist an dem Abend ebenfalls zu sehen. Baubo war die Göttin des unbändigen Gelächters. Ihre filmische Wiedererweckung passiert „in einerm Land vor unserer Zeit – ohne Dinosaurier“, wie es im Vorspann heißt. Wenn Facebook unlängst sogar die Venus von Willendorf zensuriert hat, ist die Bauchgöttin Baubo dafür auch eine heiße Kandidatin. Im „Das Kino“ ist man gewiss tolerant und zeigt den Trickfilm aus dem Jahr 2010 unzensuriert.

Susanna Andreini selbst ist – joikend, trommelnd und mit ihren Porträt-Köpfen – die Hauptdarstellerin in dem Film „Women in red and the awesome oh“. Dieser Film (ebenfalls Teil ihres Biennale-Projekts im Vorjahr) verstehe sich „auch als eine Hommage an die alten Kulturen und indigenen Völker, deren kraftvolles Heilwissen und magisch-manifestierende Ausdrucksformen“, erklärt die Künstlerin.

Ihre Figuren und Objekte fertigt Susanna Andreini seit einigen Jahren in ihrem Atelier im Gutshof Glanegg (Grödig) an. Sie hält dort auch Kreativ-Ateliers und diverse andere Veranstaltungen ab.

Susanna Andreini bei den Frauenfilmtagen im "Das Kino": heute Mittwoch (7.3.), 19.30 Uhr www.daskino.at 
Der Trailer zu „Women in red and the awesome oh“ und der Trickfilm „Eine Prise Baubo“ –www.susanna-andreini.at
Bilder: Susanna Andreini

 


 

 

 

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