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Die Asche wird wieder aufgefüllt

HINTERGRUND / EUTHANASIEDENKMAL

17/07/14 In der Nacht zum 14. Mai haben unbekannte Täter den Glasaufbau des Euthanasie-Mahnmals im Salzburger Kurgarten zerstört. Jetzt setzt die Stadt Salzburg eine Prämie von 6000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters und etwaigen Komplizen führen.

 

Die Summe wird durch freiwillige Beiträge aller Gemeinderats-Mitglieder aufgebracht, die Stadt hat die Summe verdoppelt. Bürgermeister Heinz Schaden: „Wir machen klar: In der Ablehnung rechter Gewalt und Provokationen sind alle StadtpolitikerInnen so einig wie bei kaum einem Thema sonst.“

Die Arbeiten zur Wiederherstellung des Mahnmals beginnen morgen Freitag (18.7.). Eine Glasbaufirma wird zunächst den Glaskubus auf den Sockel des Denkmals aufsetzen. Anschließend wird Otto Saxinger, von dem das Mahnmal im Jahr 1991 geschaffen wurde (siehe dazu auch weiter unten im Text), das Mahnmal wieder mit einer Mischung aus Sand und Asche befüllen.

Die Geschichte des Mahnmals: Aus Anlass des geplanten „Bedenkjahres“ 1988 hatte der Salzburger „Arbeitskreis Psychiatrie“ auf die in Vergessenheit geratene Vernichtung von etwa 500 Patienten der damaligen „Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke“ hingewiesen. Sie waren im Jahre 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ nach Schloss Hartheim bei Linz gebracht und dort getötet worden. Der „Arbeitskreis Psychiatrie“ appellierte im Juni 1987 an die PolitikerInnen von Stadt und Land, ein Mahnmal für die Opfer zu errichten.

Nach langwieriger Standortsuche entschied der Kulturausschuss der Stadt Salzburg im Dezember 1990, das Mahnmal im Kurpark beim Schloss Mirabell zu errichten. Dieser Standort erfüllt das für Mahnmale nicht unwichtige Kriterium eines frequentierten Platzes. Ein Bezug zum damaligen Geschehen besteht allerdings nicht. Zu Allerheiligen 1991 wurde das Euthanasie-Mahnmal des Linzer Künstlers Otto Saxinger enthüllt.

Die rechteckige Stele ist dreifach gegliedert: Sie setzt mit einem Granitsockel an, auf dem ein Glaskörper aufgesetzt ist. Dieser ist mit Asche bis zu einer eingravierten Jahresmarke 1991 gefüllt. Über dieser Markierung bleibt der Glaskörper durchsichtig. (InfoZ)

 

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