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Aus der Sicht des Dachverbands

HINTERGRUND / KULTURPOLITIK

13/06/13 Erstmals seit 1945 wechselt das Ressort von SPÖ/ÖVP hin zu den Grünen. Heinrich Schellhorn (im Bild) soll wie berichtet der neue Kulturlandesrat werden. Der Dachverband drängt darauf, die Leitungs-Position der Kulturabteilung im Land ehzeitigst öffentlich auszuschreiben. Der Posten werde schon Ende Juni vakant.

050Dringlichste kulturpolitische Aufgabe sei jetzt aus Sicht des Dachverbands Salzburger Kulturstätten sei die Nachbesetzung der Abteilungsleitung im Bereich Kultur. Hofrätin Monika Kalista gehe mit Ende Juni in den Ruhestand. Der Dachverband Salzburger Kulturstätten verlangt eine sofortige öffentliche Ausschreibung dieses Führungspostens. Er erinnert daran, dass zuletzt ein Leitungsposten im Kulturbereich drei Monate nicht nachbesetzt worden war.

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten findet einige seiner „Elf Punkte“, die er im Herbst 2012 zusammengestellt hat, im Arbeitsübereinkommen der designierten Landesregierung berücksichtigt: Kultur in eine Hand, Aufwertung des Landeskulturbeirats, Kunsthaus für Lungau, mittelfristige Fördervereinbarungen.

Von der Kultur bleiben nur die Festspiel-Agenden in der Hand des Landeshauptmanns. „Erstaunlich, dass die ÖVP nicht nur die Volkskultur loslässt sondern auch die 'Kulturellen Sonderprojekte', deren Leitung zuletzt ohne Ausschreibung ÖVP-intern nachbesetzt worden war und deren Sonderbudget (390.000 Euro) als Topf für willkommene Projekte galt“, heißt es in einer Aussendung des Dachverbands.

Auf Fragen der Kulturfinanzierung hat man sich im Arbeitsübereinkommen gar nicht erst eingelassen, und das macht den Dachverband Salzburger Kulturstätten logischerweise misstrauisch. Immerhin investiert das Land Salzburg von 10 Kultureuros nicht einmal 1 Euro in die so genannte „Freie Kunst und Kultur“, 45 von insgesamt 50 Millionen fließen in Festspiele, Landestheater, Museen, Burgen und so weiter. Für den Dachverband mithin „völlig ausgeschlossen und inakzeptabel“: „Dass jemand auf die Idee kommen könnte, auf Grund des noch nicht aufgeklärten Finanzskandals im 'Ermessensbereich' zu sparen. Man fordert auch von der künftigen Regierung eine Aufstockung des Kulturbudgets zugunsten der bedarfsgerechten Förderung der Freien.

„Unter anderem mittelfristige Förder- und Zielvereinbarungen“ definiert das Arbeitsübereinkommen als ein Vorhaben. Die Interessensvertretung der freien Kultur begrüßt dies grundsätzlich, rät jedoch erneut klar zu „mittelfristigen Fördervereinbarungen“ an Stelle von Zielvereinbarungen – „am besten synchron zum erfolgreichen Modell der Stadt Salzburg“.

Was das Kulturhaus für den Lungau betrifft, rät der Dachverband dazu, „wirklich den 'Neustart-Knopf' zu drücken und in diesem politischen Verwaltungsbezirk unbedingt ein eigenes zeitgenössisches Kulturhaus zu errichten“. In der Zwischenzeit empfiehlt der Dachverband, der Lungauer Kulturvereinigung als Ersatz der allzu oft im Depot befindliche „White Noise“ als temporären Veranstaltungsort kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Der Dachverband findet es nicht zu Unrecht „erstaunlich“, dass „drei konkrete Vorhaben im Museumsbereich – bislang in der politischen Zuständigkeit des Ex-Landeshautfrau-Stellvertreters und nun kommenden Landeshauptmannes Wilfried Haslauer (ÖVP) – eine detaillierte Auflistung finden“. Ähnlich Konkretes sei für den freien Kulturbereich nicht zu finden sind. „Das Fehlen solcher konkreter Ziele in diesem Bereich (etwa Neustrukturierung des Kulturbugets, Förderung freier Medien, Transparenz der Fördermittel, Bezahlung der KulturarbeiterInnen nach bekanntem 'fair pay-Schema' etc.) soll wohl erst durch den anvisierten Aktionsplan 'Kultur Salzburg 2012' bewerkstelligt werden. Heißt das, es kommt ein Kulturleitbild?“  (Dachverband/dpk)

Bild LMZ / Franz Neumayr 
Zum Kommentar Überall im Land Kultur erleben
Zur Dokumentation Die Kultur-Worthülsen der neuen Landesregierung

 

 

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