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Der einarmige Bandit greift ein

HINTERGRUND / ROBERT JUNGK KUNSTPROJEKT

29/11/12 Die "Local Crisis Machine" der Salzburger Künstlergruppe "gold extra" ist das "Robert Jungk-Kunstprojekt 2013" des Landes Salzburg. – 2013 ist ein Gedenkjahr für den Zukunftsforscher, sein 100.Geburtstag.

Die "Local Crisis Machine" ist eine Idee von Karl Zechenter, Sonja Prlic und Reinhold Bidner. "Die Krise ist omnipräsent: als Wirtschaftskrise, als Krise von Werten, politischer Glaubwürdigkeit und jedem Thema zwischen verdorbener Milch und dem Zustand des österreichischen Fußballs“, erklären die drei Künstler der Gruppe „gold extra“. Die „Local Crisis Machine“, die sie in den nächsten Monaten basteln, sei eine Spielmaschine, „ein einarmiger Bandit zur Krisenintervention“. „Aus dem 'Münzengrab' wird ein diskursives Forum, ein Dokumentarprojekt, mit dem man sich die europäische Schuldenkrise erspielen kann: Die klassischen drei Walzen eines umgebauten Spielautomaten zeigen europäische Situationen von der ganz persönlichen Krisenbewältigung mit Beiträgen u.a. aus Wales, Spanien, Rumänien und Deutschland.“

Video-Interviews werden zur Basis für die Installation eines Glücksspielautomaten, eines "einarmigen Banditen", in dem die Interviews vermischt werden. „Die Installation zeigt so nicht nur die aufgenommenen Antworten und Lebenssituationen, sondern lässt einen spielerischen europäischen Querschnitt entstehen.“

Mit der „Local Crisis Machine“ wolle man einen spielerischen Ausweg aus der Krisenwahrnehmung zeigen: „Wir gehen auf konkrete, lokale Spurensuche und fragen nach Gerechtigkeit, Verteilung und Solidarität. Wir wollen verschiedene europäische Perspektiven der ökonomischen Krise präsentieren und ein diverse und facettenreiches Bild des globalen Phänomens von einer Vielzahl lokaler Standpunkte zeichnen.“

"Der Zukunftsforscher Robert Jungk war zeitlebens ein großer Visionär und Vordenker. Ihm ging es besonders darum, Menschen zur Mitgestaltung gesellschaftlicher Veränderung zu bewegen, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Daher sollte der Fokus der einzureichenden Projekte speziell dem Thema 'Partizipation' gewidmet sein. Sparte und Form der Darstellung waren offen gestellt, interdisziplinäre Zugänge erwünscht", so Kulturreferent David Brenner über das von seiner Abteilung ausgeschriebene Kunstprojekt. Die Förderung ist mit 5.000 Euro dotiert.

„gold extra“ ist eine 1998 in Salzburg gegründete Künstlergruppe, die in den Feldern von Performance, Bildende Kunst, Medien und Technologien arbeitet. Die Produktionen der Gruppe sowie der Einzelkünstler sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Zuletzt erhielt gold extra den Outstanding Artist Award des BMUKK 2012 für interdisziplinäre Kunst, sowie den Salzburger Medienkunstpreis 2012.

Die "Local Crisis Machine" der Künstlergruppe "gold extra" wird am 2. Mai 2013, um 18.30 Uhr im Bildungshaus St. Virgil zum ersten Mal öffentlich präsentiert. - www.goldextra.com; robertjungk100.org
Bilder: gold extra

 

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