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Was sie konkret tun und wollen

HINTERGRUND / KULTURELLE SONDERPROJEKTE

21/03/12 Die Stabstelle „Kulturelle Sonderprojekte“ des Landes ist zuletzt deshalb ins Gespräch gekommen, weil die Leitungsnachfolge (nach Pensionierung des verdienten Alfred Winter) sehr rasch und unauffällig durchgezogen wurde. Aus der Kulturszene selbst war zu der Gelegenheit die Frage laut geworden, ob man diese Einrichtung nicht besser einsparen sollte.

Dem steuern der politisch Verantwortliche LHStv. Wilfried Haslauer und die neue Leiterin der Kulturellen Sonderprojekte, Elisabeth Resmann, nun gegen. Auf der Website des Landes hat man neu zusammengeschrieben, wofür die Stabstelle da ist und wofür man sich zuständig fühlt. Transparenz sei ihr wichtig, versichert Elisabeth Resmann in einer Aussendung der Landeskorrespondenz heute Mittwoch (21.3.). So könnten Kunst- und Kulturschaffende „besser beurteilen, ob wir die richtigen Ansprechpartner sind". Alle Projektbetreiber und -vorhaben, die Beiträge aus dem Budget der Kulturellen Sonderprojekte erhalten, werden in Zukunft jährlich veröffentlicht, „wie dies auch bei sämtlichen Kultur- und Wissenschaftsförderungen bereits gemacht wird“.

Im Leitbild ist die Rede davon, „Salzburgs reichhaltiges kulturelles Erbe zu bewahren und in die Gegenwart zu führen“, „die Wertschätzung und Unterstützung aller Formen zeitgenössischen Kunstschaffens“ wird ebenfalls angesprochen. „Andererseits versuchen die Kulturellen Sonderprojekte stets auch den Dialog zwischen künstlerischem Schaffen und philosophischem Hinterfragen unserer gesellschaftlichen Wertsysteme und Herausforderungen zu fördern. Daraus ergeben sich so breite Themenfelder wie die Unterstützung diverser Konzerte und Festivals, Streetdance- oder Theaterprojekte, Ausstellungen und Publikationen, aber auch philosophische Vorträge, Diskussionen und Veranstaltungen der Leopold Kohr-Akademie.“

Konkret: Zum Gedenkjahr für Marcus Sittikus stützt man aus dem Budget der Kulturellen Sonderprojekte die Sonderausstellung im Dommuseum sowie ein umfassendes Begleitprogramm mit Symposion, Konzerten und einem Film. Weitere Mittel fließen in Aktivitäten zum 275. Geburtstag des Salzburger Hofmusikers Michael Haydn.

In Henndorf wird das Wohnhaus des Schriftstellers Johannes Freumbichler, des Großvaters von Thomas Bernhard, in ein Literaturhaus verwandelt. Derzeit laufen die Renovierungsarbeiten, die Eröffnung ist für Herbst 2012 geplant. Die Kulturellen Sonderprojekte unterstützen den Verein bei seinen kulturellen Aktivitäten wie Lesungen, einer größeren Veranstaltung mit Theater und Musik im Sommer, der Aufbereitung eines Tagebucharchivs sowie eines Film über die Renovierung des Freumbichler-Hauses. Zum "Business as usual" gehören die Förderung der Tauriska-Initiativen, der Leopold-Kohr-Akademie und des Stefan Zweig Centre.

Das Zusammenschreiben der Förderungen lässt freilich auch das Kraut-und-Rüben-Image der Kulturellen Sonderprojekte des Landes deutlich werden. Warum bekommt ausgerechnet das Paris-Lodron-Ensemble ein Festival zu seinem 25jährigen Bestehen? Andere Dinge müssten unzweifelhaft zur unmittelbaren Kulturförderung rechnen, etwa 30 Jahre "Musik für junge Leute" und das Festival Recreation der Bachgesellschaft, die Philharmonie Salzburg oder der Diabelli Sommer. Doppelgeleisige Subventionsvergabe ist bei solchen Punkten nach wie vor gegeben. Eine Förderung fürs Bildstockprojekt der Gemeinde Seekirchen wird den Kulturellen Sonderprojekten freilich ebensowenig jemand streitig machen wie Beiträge zur Kooperation zwischen der Alt-Salzburger Enklave Mühldorf in Bayern und dem einstigen Mutterland. (LK/dpk-krie)  

Die aktuellen Initiativen und Fördermaßnahmen der Stabstelle „Kulturelle Sonderprojekte“ auf der Website des Landes - www.salzburg.gv.at/kulturelle-sonderprojekte.

 

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