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Verabschiedet sich das Land Salzburg aus der Kulturpolitik?

DACHVERBAND / KULTURBUDGETS / ANALYSE

16/12/11 „In den letzten drei Jahren zeigt das Kulturbudgets des Landes Salzburg die schlechtesten Werte, seit der Dachverband Salzburger Kulturstätten die Budgets untersucht. Die Werte waren zu Zeiten der ÖVP noch besser.“

Von Heidemarie Klabacher

Ungewohnt direkte Töne an die Adresse von Kulturlandesrat David Brenner von den Dachverbandsleitern Tomas Friedman und Thomas Randisek bei der vorweihnachtlichen Budget-Analyse samt Nikolaus- und Krampus-Vergabe. „Wir machen hier ja keine Protestveranstaltung. Wir schauen uns die Budgets von Stadt und Land Salzburg an - und versuchen sachlich mit dem Thema umzugehen“, so Tomas Friedmann.

Wie in den letzen Jahren lobt der Dachverband Salzburger Kulturstätten - die Interessensvertretung von 75 Kulturstätten in Stadt und Land Salzburg - die Kulturpolitik der Stadt Salzburg und kritisiert die Kulturpolitik des Landes Salzburg. „Von hundert Euro gibt die Stadt Salzburg sechs Euro für die Kultur aus, ein Euro davon fließt in die freie Szene. Von hundert Euro gibt das Land Salzburg 2,10 Euro für die Kultur aus, 20 Cent davon fließen in die freie Kulturszene“, so Friedmann und Randisek heute Freitag (16.12.) beim Pressegespräch.

Die Stadt Salzburg mit 150.000 Einwohnern werde die freie Kulturszene im Jahr 2012 mit 4,1 Millionen Euro fördern, das Land Salzburg mit 530.000 Einwohnern mit 4,6 Millionen Euro: „Das ist eine zu große Diskrepanz. Erfolgreich kann man so eine Kulturpolitik nicht nennen."

Wie also wird das Jahr 2012 für die Kultur in Zahlen?

„Die Stadt Salzburg beschließt eine Erhöhung des Kulturbudgets um 464.200 Euro gegenüber dem Jahr 2011, das Kulturbudget sinkt Anteilig am Gesamtbudget trotzdem leicht von 6,18 auf 6,15 Prozent.“ Der Anteil der freien Kultureinrichtungen gehe bereits zum zweiten Mal in Folge auf über vier Millionen Euro, das seien 0,95 Prozent am Gesamtbudget bzw. 15,5 Prozent am Kulturbudget.

Für viele Einrichtungen bestehe damit, so Friedmann, „zwar kein Grund zum Jubeln angesichts einer Inflationsrate von aktuell 3,6 Prozent“. Andererseits sei das Budget 2012 für Kunst und Kultur der Stadt Salzburg „als klares Signal für eine stabile Kulturpolitik zu werten, eine Anerkennung auch der vielen freien Initiativen“.

Das Land Salzburg dagegen setze seinen Sparkurs fort. „Für 2012 stehen nur 2,11 Prozent (47,6 Millionen Euro) des Gesamtbudgets für Kulturausgaben zur Verfügung.“ Der Anteil der „freien Förderung“ am Gesamtbudget betrage 0,21 Prozent: „Das ist gleich bleibend gegenüber dem Jahr 2011 und zugleich einer der niedersten Werten sei 15 Jahren Beobachtungszeitraum“, so Randisek. „Die freie Szene hat wieder einmal ein Minus, diemal von 43.000 Euro.

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten forderen daher weiterhin einen Kulturbudget-Anteil von 3,5 Prozent am Gesamtbudget des Landes. Das wären derzeit 77,9 Million Euro.


 

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