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Frisches aus der kreativen Kultur-Küche


PODIUM 10 / PRÄSENTATIONEN

09/03/11 Der März ist der Monat von „Podium“. Auf dieser Förderschiene des Landes wurden zum dritten Mal innovative Kulturprojekte unterstützt (mit zusammen 100.000 Euro). Es scheint heuer zu gelingen, tatsächlich einen Gutteil der künstlerischen Arbeiten einigermaßen in zeitlicher Nachbarschaft vorzustellen.

„Ich packe meine Koffer“ zum Beispiel heißt es in einer Performance zur Eröffnung der Ausstellung im periscope in der Lasserstraße am Freitag (11.3.). Das Motto eines Gesellschaftsspiels, das Gedächtnis und Erinnerung schärfen soll, hat das Künstlerkollektiv horst.maria (Markus Blaha und Christiane Peschek) als Ausgangspunkt für ein spielerisches Projekt genommen. Die beiden sind quer durchs Land Salzburg gereist und haben Geschichten und Erinnerungen gesammelt, die an Gegenständen haften. Diese Dinge wurden und werden nun „entwurzelt“.

In den kommenden Tagen und Wochen werden also nach und nach die nun realisierten Siegerprojekte der Kultur-Aktion "Podium 10" vorgestellt, nicht nur in der Stadt, sondern auch im Land. Der März stehe damit „ganz besonders im Zeichen der neuen Kultur-Generation", so Kulturreferent LHStv. David Brenner. „Salzburgs Kulturszene ist innovativ wie nie."

Überraschungen wird es durchaus geben. Was zum Beispiel ist ein Literaturautomat – und was ist Automatenliteratur? So hat sich die Jury darüber geäußert: „Eine Maschine, die geeignet ist, das Automatenfototrauma („Dieses totäugige, hängebackige Monster soll ich sein?“) nachhaltig zu heilen. Statt in fehlfarbigen Pausbackenbildern portraitiert der Literaturautomat die KundInnen literarisch. Über den genauen Mechanismus des Apparats (écriture automatique? mechanische Muse? Geistesblitz & Entwicklungslyrik?) lassen uns die Betreiber (Judith Pfeifer, Sophie Reyer, Jörg Zemmler und Thomas Ballhausen) im Unklaren. Sie versprechen aber, dass alle jene, die sich 3 Minuten Zeit nehmen, sich für die Aufnahme in die Kiste zu setzen, ein literarisches Automatenporträt erhalten.“ Am Samstag (19.3.) wird der Automat am Platzl in betrieb genommen.

Die freie Theatergruppe „ohnetitel“ lässt jenes Geschäftslokal an der Itzlinger Hauptstraße, wo auch schon das „Postamt Mizzi“ offen hatte und Adventgeschichten erzählt wurden, zum „Grand Hotel Itzling“ werden – groß ist dabei wohl vor allem der Ehrgeiz zur Theater-Poesie.

Vergleichsweise nüchtern nimmt sich dagegen der Dokumentarfilm „Das Leben meines Computers“ von Stefan Baumgartner aus. Weltweit werden derzeit pro Sekunde sieben Computer produziert, aber nur vier Menschen geboren. Der Film zeigt die wesentlichen Stationen, die ein Computer während seines Lebens durchläuft: Abbau von Gold in Ländern der Dritten Welt, Elektronikfertigung in Staaten des Ostblocks, Computernutzung in der reichen westlichen Welt und die Endlagerung ausgeschiedener Computer auf Elektronik-Müllhalden in Westafrika. Der Film soll Aufklärungsarbeit im Bereich nachhaltigen Konsumverhaltens leisten und thematisiert die globalen Auswirkungen, die von trivialen Handlungen - wie dem Kauf eines Computers - ausgehen. (dpk)

Die Präsentationen:
noch bis Freitag, 11. März: "Ich packe meinen Koffer", Toihaus, Periscope und Aktionen im Bundesland Salzburg
Do, 17. März: "Das Leben meines Computers", ARGE Kultur, Salzburg
Sa, 19. März: "Automatenliteratur", Platzl, Linzergasse Salzburg.
Sa, 19. März: "Forumtheater Dalli Dalli Schweissfabrik, Antoniussaal Salzburg-Itzling
So, 20. März: "Trauma in Rosa",  ARGE Kultur, Salzburg
Mi, 23., bis Fr, 25. März: "Unaufhaltsam in der Schwebe", an verschiedenen Orten in Salzburg
Mi, 23., bis So, 27. März: "Medicine Mountain", Künstlerhaus Salzburg
Do, 24., bis Do, 31. März: "Grand Hotel Itzling", Itzlinger Hauptstraße 6, Salzburg
Fr, 25., bis So, 27. März: "Tape Art Projekt", Interventionen im öffentlichen Raum in Golling
Mi, 30., bis Do, 31. März: "Abgestellt?", diverse Orte in Salzburg
Do, 31. März: "Coming of", Bibliotheksaula der Universitätsbibliothek Salzburg
Fr, 15. April: "My Identity is open", Museum der Moderne, Salzburg
Mi, 27., bis Sa, 30. April, und Mi, 15., bis Do, 16. Juni: "König Ödipus nach Sophokles", ARGE Kultur Salzburg
Mai: "Living (in a) Magazine", MARK.freizeit.kultur, Salzburg
Projektbeschreibungen: www.podium10.at
Bilder: www.podium10.at

 

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