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Singen und spielen – ganz ohne Handy

HINTERGRUND / SALZBURGER ADVENTSINGEN

05/09/24 Für die Hirtenkinder beim Salzburger Adventsingen geht der Advent bekanntermaßen schon in der letzten Sommerferienwoche los, mit den Probentagen auf der Loferer Alm. 6 Hirtenbuam und 9 Hirtenmadln im Alter zwischen 8 und 13 Jahren waren diesmal dabei.

Der achtjährige Valentin Aster ist das erste Mal dabei und das jüngste der Hirtenkinder. „Mir gefällt es, dass wir auf der Alm zwischen den Kühen proben. Ich finde es cool zu musizieren und zu singen.“ Das Heimweg sei „bereits am zweiten Tag verflogen“. Die anderen beiden neuen in der Gruppe sind Mateo Prenninger und Luis Schinagl. Der Neunjährige spielt so wie Valentin Aster Trompete. „Ich bin sehr entspannt und habe zwischen dem Getümmel der Kinder ein Fußballbuch gelesen. Das Musizieren auf der Hütte hat mir voll getaugt. Das liegt mir sogar mehr als das Singen. Ich habe früher bei den 'Bläserkids' in Seeham gespielt. Bei den Hirtenkindern ist meine Aufgabe vielfältiger, das finde ich cool.“

Die dreizehnjährige Mia Karl war schon letztes Jahr dabei, und sie erinnert sich auch an das gemeinsame Skifahren der Hirtenkinder im Jänner. „Da haben wir uns alle nach dem letzten Adventsingen wiedergesehen und wir hatten Zeit zum Ratschen. Auf der Alm ist es schön, wenn wir die ganzen Tage miteinander verbringen!“

Die Salzburger Hirtenkinder erhalten durchs ganze Jahr hindurch eine umfangreiche Ausbildung und Betreuung, wobei Erlebnisse und Abenteuer auch nicht zu kurz kommen. So umfasst die „Erlebnisschule Salzburger Adventsingen“ neben den wöchentlichen Ausbildungsstunden in allgemeinem Singen und Musizieren, in Rhythmus-, Sprech- und Schauspielschulung auch einen gemeinsamen Skitag, ein Abenteuerwochenende und – als absolutes Highlight – eben die vier Probentage auf der Loferer Alm Anfang September.

„Wir proben heuer zum 22. Mal am Sonderkaser“, sagt Adventsingen-Leiter Hans Köhl. „Erstmals haben wir hier das Handyfasten umgesetzt: Die Kinder lernen Abstinenz, aber vor lauter Spaß ist das Telefon gar nicht abgegangen.“

Betreut, geschult und ausgebildet werden die Hirtenkinder von Markus Helminger, der bereits 1971 selbst als Hiatabua auf der Bühne stand, dann als Schauspieler, Chormitglied mitwirkte und nun bereits seit vielen Jahren als „Hirtenvater“ die organisatorischen Fäden in der Hand hat. Die Schauspiel-Regisseurin Gerda Gratzer vergibt die Rollen und studiert gemeinsam mit dem Tiroler Schauspieler Edwin Hochmuth und dem Team die Texte ein, die Musikpädagogin Hildegard Stofferin ist für die Einstudierung der Musikstücke zuständig. Gudrun Köhl-Korbuly ist seit zwanzig Jahren im Team. Sie ist für das Einstudieren und das Wohl der jungen Mitwirkenden zuständig.

„Heuer sind die Charaktere der Hirtenkinder so bunt, womit ich sehr gut arbeiten kann“, freut sich Regisseurin Gerda Gratzer. „Schon bei der Auswahl der Kinder legen wir Augenmerk auf Teamgeist“, erklärt Hans Köhl. „Viele Potentiale sind zwar schon angelegt, dürfen und können sich aber erst im Rahmen der Vorbereitungen und Proben entwickeln. Das Soziale muss aber von Beginn an vorhanden sein.”

Hildegard Stofferin ist seit drei Jahren mit den Kindern auf der Alm: „Wir haben bei den Vorbereitungen sogar ein afrikanisches Lied gesungen. Das gemeinsame Zusammenfinden im Vorfeld ist ganz wichtig, damit das Einstudieren von neuen Stücken gut funktioniert. Ich probe gerne einzelne Stellen und die Kinder sind so motiviert, dass sie am liebsten immer alles Durchsingen. Manchmal mache ich auch Registerproben, oft spielen sie einfach selbst, weil sie so viel Freude haben. Heuer gibt es für die Hiatamadln und -buam eine eigenes Lied aus dem 19. Jahrhundert aufgezeichnet von Vinzenz Maria Süß und einen Innviertler Landler, unserer Meinung nach einer der schönsten Formen des Landlers. Diesen können wir heuer erstmals ins Programm nehmen, weil wir so gute junge Musikerinnen und Musiker haben.“ Die diesjährige Adventsingen-Produktion trägt den Titel Glaube, Hoffnung, Liebe! Klemens Vereno hat die Musik geschrieben. (Sbg. Adventsingen)

Karten fürs Salzburger Adventsingen (von 29. November bis 15. Dezember im Großen Festspielhaus) kann man telefonisch (0 662 843 182) oder online bestellen – www.salzburgeradventsingen.at
Bilder: Salzburger Adventsingen / Birgit Probst

 

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